Böhmer, Carl (1884-1960)

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Carl Böhmer (* 15. Dezember 1884 in Schonnebeck (Kreis Essen); † 12. November 1960 in Bad Salzuflen) war Oberbürgermeister in Gelsenkirchen.

GND http://d-nb.info/gnd/1047205750
Andere Namen Böhmer, Carl Egbert (voller Name)
Geburtsdatum 15.12.1884
Geburtsort Schönnebeck
Sterbedatum 12.11.1960
Sterbeort Bad Salzuflen
Bekannt als (Tätigkeitsfeld)
Lippe-Bezug starb in Bad Salzuflen
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen
Wikipedia Kein Eintrag

Leben

Geboren 1884 in Schonnebeck im Kreis Essen. Nach Besuch der Volksschule und einer privaten Rektoratsschule ging er auf die Realschule und studierte anschließend zwei Semester an der städtischen Handelsschule und an einer privaten Fremdsprachenschule der Stadt Essen. Nach einer zweijährigen kaufmännischen und technischen Lehre trat er für sechs Jahre in den Verwaltungsdienst bei der Knappschaftsverwaltung in Bochum, zunächst als Anwärter, dann Assistent, zuletzt Grupenführer einer Korrespondenzverwaltung. Vom 1.3.1916 bis zum 11.3. 1918 leistete er Kriegsdienst im Landsturm beim Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 39. Anschließend war er ein Jahr Abteilungsleiter bei der Zeche "Ewald Fortsetzung". Etwa von 1922 bis 1928 war er Abteilungsleiter bei der Zeche "Graf Bismarck", danach fünf Jahre Leiter eines Unternehmens der Deutschen Erdöl-AG in Gelsenkirchen.

NS-Zeit

Seit dem 1. März 1928 war Böhmer NSDAP-Mitglied und nahm in der Partei manche Funktionen war. So war er seit dem 1.4.1928 Ortsgruppen-Kasssierer, sowie Organisations- und Propagandaleiter, wurde am 31.7.1930 Führer des Beriks-Uschla, war ab dem 13.7.1933 Gauinspekteur der Gauleitung Westfalen-Nord etc. und wurde noch am 20. April 1944 SA Standartenführer der Gruppe Westfalen.

Vom 7. April bis zum 20. Juli 1933 war er Staatskommissar für die Stadt Gelsenkrichen, ab dem 21. Juli kommissarischer Oberbürgermeister, und wurde am 27. September durch Wahl bestätigt. Das Amt nahm er bis zum April 1945 wahr.

Durch seine politische Funktion war er in zahlreichen Funktionen, so war er u.a. Mitglied des Vorstandes der Emschergenossenschaft Essen und des Westfälischen Sparkassen- und Giroverbandes in Münster, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Bochum-Gelsenkirchener Bahngesellschaft mbH in Bochum usw.

Internierung und Ruhestand

Vom April 1945 bis Mai/Juni 1947 war er interniert. Am 1. April 1947 wurde er im Entnazifizierungsverfahren in die Kategorie IV ohne Vermögenssperre einsortiert, am 18. Mai 1949 in Kategorie III, am 1. Dezember 1950 erneut in Kategorie IV. Nachdem der Personalausschuss der Stadt Gelsenkirchen am 10. Juli 1951 jeglichen Versorgungsanspruch ablehnte, rief Böhmer die Gerichte an, nach langem Verfahren wurde am 11. Februar 1960 vom Bundesverwaltungsgericht zugunsten Böhmers entschieden.

Er starb am 12. November 1960 in Bad Salzuflen.


Literatur

  • Joachim Lilla: Leitende Verwaltungsbeamte und Funktionsträger in Westfalen und Lippe (1918-1945/46) : biographisches Handbuch. - Münster : Aschendorff, 2004. - (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen ; 22 A). - S. 121-122. - LSZI 111

Weblinks

Status der Seite

Quelle: Lilla

27.3.2024 angelegt

Fußnoten