Keller, Hans (1903-1956)

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Hans Keller (* 1. Februar 1903 in Berlin; † 6. September 1956 in Detmold) war Kaufmann, NSDAP-Politiker und von 1933 bis 1945 Bürgermeister in Detmold.

GND https://d-nb.info/gnd/1049906276
Andere Namen Keller, Hans Adolf
Geburtsdatum 1.2.1903
Geburtsort Berlin
Sterbedatum 6.9.1956
Sterbeort Detmold
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Nazi-Bürgermeister
Lippe-Bezug
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen
Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Keller_(Politiker,_1903)

Leben

Geboren 1903 in Berlin. Ausgebildeter Diplom-Kaufmann. Er wohnte seit 1928 in Detmold und war tätig als selbständiger Steuerberater und Leiter der kassenärztlichen Verrechnungsstelle in Detmold.

Seit März 1932 war er NSDAP-Mitglied, seit September 1932 SS-Mitglied; seit 1935 SS-Obersturmführer. Von 1932 bis 1933 saß er für die NSDAP im Stadtrat Detmold. Ab dem 31. März 1933 war er kommissarischer Oberbürgermeister von Detmold und wurde dann am 2. November 1933 für ein Jahr gewählt; am 4. September 1934 auf zwölf Jahre wiedergewählt. »Durchaus eigenständige politische Charaktere mit autokratischen Neigungen wie Keller, die die dem Bürgermeister in der DGO zugeschriebene Rolle als Führer seiner Verwaltung allzu sehr mit Leben ausfüllten, gerieten dabei fast zwangsläufig im Laufe der Zeit mit der Partei in Konflikt«.[1] Der Konflikt trat offen zutage zum Jahreswechsel 1936/37, als man Keller am 3. Juni 1937 zwangsbeurlaubte, da er »disziplinlos« und entgegen der Regelungen der Deutschen Gemeindeordnung gehandelt habe; er wurde jedoch zum 1. April 1937 wieder zum aktiven Dienst bestellt.[2] Auch dass er die Zusammenarbeit mit den NSDAP-Ortsgruppen, mit »Kreisleiter, Ortsgruppenleiter und Ratsherren« ablehnte, sah die Detmolder Ortsgruppe der NSDAP kritisch.[3] Keller selbst bezeichnete daher seinen Eintritt in die Wehrmacht nach Kriegsbeginn rückblickend im Entnazifizierungsverfahren als »Flucht in die Wehrmacht«.[4] Er tat von 1939 bis 1945 Dienst als Nachwuchsoffizier, Leutnant und Kompanieführer und nahm nurmehr sporadisch Bürgermeisteraufgaben in Detmold wahr.

Am 4. April 1945 wurde er als Oberbürgermeister entlassen, nachdem US-Truppen Detmold erreicht hatten. Er war von 1945 bis 1947 in einem Lager für Zivilisten in Recklinghausen interniert. Im Entnazifizierungsverfahren wurde er am 9.12.1948 in die Kategorie IV (Mitläufer) eingestuft.

Er starb in Detmold am 6. September 1956.

Literatur

  • Joachim Lilla: Leitende Verwaltungsbeamte und Funktionsträger in Westfalen und Lippe (1918-1945/46) : biographisches Handbuch. - Münster : Aschendorff, 2004. - (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen ; 22 A). - S. XXX. - LSZI 111

Weblinks

Status der Seite

Quelle: Lilla 2004

28.3.2024 angelegt

Fußnoten

  1. Bender 1998, S. 237.
  2. Bender 1998, S. 244-245.
  3. Bender 1998, S. 245.
  4. Bender ebd.