Hoffmann, Eduard (1832-1894): Unterschied zwischen den Versionen

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* ⚭ <u>Johanne</u> Auguste Caroline Clementine * Blomberg 2.11. ... † Bad Salzuflen 7.3.1868
 
* ⚭ <u>Johanne</u> Auguste Caroline Clementine * Blomberg 2.11. ... † Bad Salzuflen 7.3.1868
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* ⚭ Babette * Bremen † Bonn 30.7.1902<ref>Todesanzeige in der LLZ vom 30.7.1902. - https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/20067291</ref>
 
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Aktuelle Version vom 17. April 2024, 17:00 Uhr

Eduard Hoffmann
Bild: Menschen vom lippischen Boden, LC 249.4°, nach S. 336

Eduard Hoffmann (* 12. September 1832 in Magdeburg; † 16. Dezember 1894 in [[Salzuflen) war der Begründer der Hoffmannschen Stärkefabriken und der Gründervater der deutschen Reisstärkeindustrie.

GND http://d-nb.info/gnd/119518082
Andere Namen
Geburtsdatum 12.9.1832
Geburtsort Magdeburg
Sterbedatum 16.12.1894
Sterbeort Salzuflen
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Unternehmer
Lippe-Bezug
Beziehung zu Personen
  • Johanne Auguste Caroline Clementine * Blomberg 2.11. ... † Bad Salzuflen 7.3.1868
  • ⚭ Babette * Bremen † Bonn 30.7.1902[1]
Beziehung zu Institutionen
  • Hoffmannsche Stärkefabriken
Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Hoffmann_(Industrieller)

Leben

Heinrich G. Hoffmann aus Fürth gründete 1849 eine Fabrik in Salzuflen, er kam aus Neusalzwerk bei Rehme. 1850 begann die Produktion bei der „Stärkefabrik Salzuflen“, die Stärke statt aus Kartoffen statt aus Weizen herstellte. Hoffmann starb 1852, und sein dritter Sohn Eduard übernahm im Auftrag der Mutter die Leitung der Fabrik.

Geboren 1832 in Magdeburg als Sohn des Kaufmanns Heinrich Salomon Hoffmann (1794-1850) und seiner Frau Marie geb. Peltz (1806-1882). Er besuchte dort die Volksschule. Nach dem Umzug der Eltern nach Neusalzwerk kam Eduard an das Lemgoer Gymnasium und wohnte im Haus des Subkonrektors Hunnäus. Später ging er auf das Gymnasium nach Minden. Nach Abschluss der ersten Realklasse dort 1847 trat er bei seinem Vater in Neusalzwerk in die Lehre. 1849 gründete sein Vater die Stärkefabrik Salzuflen, die Stärke statt aus Kartoffeln aus Weizen herstellte.

Nach der Lehre fand Hoffmann 1849 eine erste Anstellung als Buchhalter bei der Firma Hoppe & Co in Dresden, aber schon 1850 (mit 18 Jahren) wurde er in die Fabrik nach Salzuflen gerufen, um seinen Vater in der Geschäftsführung zu unterstützen. Nach dessen Tod 1852 übernahm er die Leitung vollständig.

Hoffmann setzte von Anfang an auf Expansion. Dabei stellte er die Produktion nach englischem Vorbild 1869 auf Reisstärke um. Bei der preußischen Regierung konnte er erreichen, dass Rohreis zollfrei eingeführt werden durfte, um dem englischen Produkt Konkurrenz machen zu können. Hoffmann begriff die Rolle der Arbeiterschaft bei der Produktivität seiner Fabrik und begann, sich um deren Wohlergehen zu kümmern. Er gründete Kranken- und Unterstützungskassen und bot unverheirateten Arbeitern Wohnraum an.

1862 zerstörte ein Brand die erste Fabrik. Das ermöglichte einen größeren, zweckmäßigeren Neubau. Auf dem Gelände entstanden nacheinander eine Reismühle, Anlagen zum Waschen und Trocknen der Stärke, eine Holzschneiderei, Kistenfabrik, Pappefabrik, eine Kartonnage, Gasanstalt, Verwaltungsgebäude u.a. Auch das ging bei einem Brand am 1.1.1881 in Flammen auf; es brannte acht Tage lang. Wieder nutzte Hoffmann den Schaden, um Verbesserungen einzuführen. Zu den Gebäuden hinzu kamen eine Buchdruckerei, eine lithografische Anstalt, eine galvanoplastische Werkstätte und eine Sodafabrik. 1882 konnte die Produktion wieder anlaufen, nun in der größten Stärkefabrik der Welt.[2]

Hoffmann beteiligte sich an der Entwicklung der lippischen Eisenbahn „mit seinem Verhandlungsgeschick“ und bezuschusste den Bau der Strecke von Herford über Salzuflen nach Detmold, den er für die Einfuhr von Rohstoffen und die Abfuhr der Produktion brauchte.

Im wirtschaftlichen Ausbau hatte Hoffmann einiges seinem Bruder und dem Schwager in Bremen zu verdanken, welche die Firma als Teilhaber immer wieder mit Finanzspritzen unterstützen, da Hoffmann den Ausbau ohne Rücksicht vorantrieb. Nach der Umwandlung der Firma in eine AG (1887) wurde das wirtschaftliche Handeln unter Kontrolle eines Aufsichtsrats vorsichtiger, zumal sich Hoffmann nach Erkrankung 1886 langsam aus der Geschäftsleitung zurückzog.

In Berlebeck erbaute er sich das Landhaus Johannaberg und legte in den 1880er Jahren ein Sägewerk an, um das Holz für seine Kisten billiger zu bekommen. Er war verheiratet und hatte mehrere Kinder.

Er hatte zwei Schlaganfälle überstanden und erlag dem dritten, am 16.12.1894, im Alter von 62 Jahren. Er wurde begraben auf dem Friedhof neben der Fabrik. Die Firmenleitung übernahm sein Sohn Leberecht.

Literatur

Lipp. Bibliographie I 1170-1171, II 11749

  • XXX. - In: Menschen vom lippischen Boden : Lebensbilder / hg. von Max Staercke. - Detmold : Meyer, 1936. - S. 348-350.
https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/content/pageview/6432484
  • Schulte, Wilhelm, "Hoffmann, Eduard" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 405-406 [Online-Version]
https://www.deutsche-biographie.de/pnd119518082.html#ndbcontent

Weblinks

Status der Seite

Quelle: Menschen, NDB

20.02.2023 angelegt

Fußnoten

  1. Todesanzeige in der LLZ vom 30.7.1902. - https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/20067291
  2. So Menschen 1936, S. 349. Lt. DBV 1879 mit 1.100 Arbeitern und einer Jahresproduktion von rund 9.000 t.