Friedrich Adolf, Lippe, Graf (1667-1718)

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Friedrich Adolf Graf zur Lippe
Friedrich Adolf Graf zur Lippe
Friedrich Adolf Graf zur Lippe
Bild: Schloss Detmold, Ahnensaal

Friedrich Adolf Graf zur Lippe (* 2. September 1667 in Detmold; † 18. Juli 1718 ebenda) war Herr der Grafschaft Lippe.


GND https://d-nb.info/gnd/136724361 (als Lippe-Detmold, Friedrich Adolf zur)
Andere Namen
Geburtsdatum 2.9.1667
Geburtsort Detmold
Sterbedatum 18.7.1718
Sterbeort Detmold
Familienzugehörigkeit Lippe, Familie, 11. Jahrhundert-
Bekannt als
Ehepartner von:
Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Adolf_(Lippe)

Leben

Geboren 1667 als ältester Sohn des Grafen Simon Henrich und der Gräfin Amalia. Er wurde von Johann Daniel Gerstein unterrichtet.

Grand Tour in Europa

1680 ging er auf Reisen, begleitet von Dietrich Ernst von Donop, der 1681 durch Pierre Paget de Bragard ersetzt wurde. Man besuchte Leyden und Utrecht und 1683 Paris, wo man sich vorübergehend niederließ und sogar eine eigene Kutsche und zwei Pferde kaufte. Zugleich wurde die Ausbildung fortgesetzt durch Studien bei Gelehrten (Mathematik, Physik, auch Philosophie und Jura) sowie Tanz- und Fechtstunden. Im Sommer 1684 suchte man London auf; im Frühjahr 1686 kehrte Friedrich Adolf über die Schweiz und Italien von seiner Grand Tour zurück nach Detmold.

Kriegshändel

Friedrich Adolf sollte militärische Erfahrung sammeln und übernahm 1686 das Kommando über eine Kompanie im Türkenkrieg. In den Wintermonaten war Friedrich Adolf in Detmold. Im Januar 1689 brach er mit frisch ausgehobenen fünf lippischen Reiterkompanien auf, um den Prinzen von Oranien gegen Ludwig XIV. zu unterstützen. Nach einer überstandenen Blatternerkrankung nahm er im März 1691 an weiteren kriegerischen Auseinandersetzungen teil und geriet in französische Gefangenschaft.

Nach seiner Auslösung heiratete er - nachdem er auf Wunsch seiner Eltern eine Mätresse verstoßen hatte - die Prinzessin Johanne Elisabeth von Nassau-Schaumburg; am 14. Januar 1693 kam das Paar nach Detmold. Nach erneuter Kriegsgefangenschaft und nicht erfolgter Beförderung nachm Friedrich Adolf seinen Abschied vom Militär und lebte als Privatmann in Detmold.

Regentschaft und Bautätigkeit

Nach dem Tod seines Vaters übernahm Friedrich Adolf 1697 die Regentschaft. Seine Frau starb im Februar 1700; das Paar hatte sechs Kinder. Im Juli des gleichen Jahres heiratete er Amalie Gräfin zu Solms-Hohensolms, das Paar bekam weitere sieben Kinder. Bekannt sind Friedrich Adolf und Amalie vor allem für ihre Bautätigkeit und prächtige Hofhaltung. Amalie hatte sich auf dem Gebiet des Hof Pöppinghausen eine Residenz und das Krumme Haus bauen lassen. Friedrich Adolf ließ 1701-1704 den Friedrichstaler Kanal nach niederländischem Vorbild anlegen als Wasserstraße zwischen Pöppinghausen und Schloss Detmold. 1708 bis 1717 wurde das später sogenannte Neue Palais errichtet, damals genannt Schloss Favorite bzw. Friedamadolfsburg oder schlicht Burg. Außerdem ließ Friedrich Adolf die Allee pflanzen und die ersten Häuser an der Neustadt errichten. 1706 wurde die Grotte (das spätere Mausoleum) angelegt.

Friedrich Adolf starb 1718, seine Frau Amalie erst 28 Jahre später im Jahr 1746; die Friedamadolfsburg war ihr Witwensitz.

Literatur

Lippische Bibliographie I 84,312,315,316, 318, 319, 634, 635, 951, 1128-1132, II 2821-2823

  • Kiewning, Hans: Pöppinghausen - Friedrichstal. - In: Mitteilungen aus der lippischen Geschichte und Landeskunde 13 (1927), S. 1ff.
https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/periodical/pageview/3206012
  • Barge, Friedrich Wilhelm: Die absolutistische Politik der Grafen Friedrich Adolph und Simon Henrich Adolph (1697-1734) gegenüber den Ständen. - In: LippMitt 26 (1957), S. 79-128.
https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/periodical/pageview/5609312
  • Barge, Friedrich Wilhelm: Zur Geschichte des lippischen Absolutismus unter den Grafen Friedrich Adolph und Simon Henrich Adolph (1697-1734). - In: LippMitt 27 (1958), S. 103-144.
https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/periodical/pageview/5609704

Weblinks

Status der Seite

Quelle: Lippische Bibliographie

30.4.2021 angelegt

Fußnoten