Zeiß, Adam (1779-1870)
Adam Zeiß (* 9. September 1779 in Treysa; † 18. Februar 1870 in Silixen) war ein evangelischer Geistlicher.
GND | http://d-nb.info/gnd/130025666 |
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Andere Namen | |
Geburtsdatum | 9.9.1779 |
Geburtsort | Treysa |
Sterbedatum | 18.2.1870 |
Sterbeort | Silixen |
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) | Geistlicher |
Lippe-Bezug | |
Beziehung zu Personen |
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Beziehung zu Institutionen |
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Wikipedia | Kein Eintrag |
Leben
Geboren am 9.9.1779 in Treysa bei Ziegenhain in Kurhessen.
Er war Zögling des Seminars und Lyzeums in Kassel von 1793 bis 1799. Wurde 1799 Rektor zu Spangenberg, 1802 zweiter Lehrer an der reformierten Stadtschule und Organist an der reformierten Kirche in Marburg, wo er gleichzeitig Theologie studierte. 1806 erster Lehrer und Inspektor des Schullehrer-Seminars und Gesanglehrer am Gymnasium in Marburg. In Marburg stand er dem Pfarrer Leander van Eß sehr nahe, der bekannt ist durch seine Bibelübersetzung für die Katholiken und von 1799-1812 katholischer Pfarrer in Schwalenberg war.
Im Jahr 1815 wurde Zeiß Gehilfe des ersten reformierten Pfarrers Schlarbaum in Marburg, 1817 Pfarrer in Silixen, 1834 Superintendent der Klasse Varenholz. 1866 konnte er sein 50jähriges Pfarrerjubiläum feiern.
Ein Freund, Verehrer und treuer Gehilfe des Generalsuperintendenten Weerth, hat sich Zeiß mit diesem um die Hebung des lippischen Schulwesens sehr verdient gemacht. Er war Verfasser einer zeitweise sehr verbreiteten Lesefibel. Auch als patriotischer Dichter und Schriftsteller ist er hervorgetreten.
Im Jahr 1866 ging Hessen-Kassel in den Besitz Preußens über. Durch eine Verständigung mit Preußen erlangte nun Lippe das absolute Besetzungsrecht Silixens. Da man jedoch über das Ruhegehalt des damals schon alternden Pastors Zeiß keine bündigen Schriftsätze in den Vertrag aufgenommen hatte, konnte dieser weder von Lippe noch von Preußen ein Ruhegehalt beziehen. Er blieb daher bis ans Lebensende im Amt und hielt sich seine Pfarrgehilfen. Die waren: a) der hessische Kandidat Nobbe, später Pastor in Herford, b) Wilhelm Schröter, später Pastor in Leopoldshöhe, c) August Dreves, später in Varenholz.
Er starb in Silixen im 91. Lebensjahr am 18.2.1870. Seine Frau Sabine geb. Rohde aus Kassel ging ihm im Tod voraus am 4. März 1834. Seinen jüngsten Sohn Eduard, stud. theol., verlor er am 1.10.1842. Er war Vater des Pastors Wilhelm Heinrich Nikolaus Zeiß und Begründer der lippischen Pastorendynastie.
Nach Adam Zeiß ist in Extertal die Adam-Zeiß-Straße benannt.
Werke
Beiträge
- Die Physharmonika. - In: Lippisches Magazin 5 (1839/40), H. 47, 48.
- Abschiedslied. - In: Lippisches Magazin 5 (1839/40), H. 52.
- Friedenssinn und Kriegesmuth. Gedicht. In: Lippisches Magazin 7 (1841/42), H 25.
- Drei deutsche Chorgesänge zu Ehren Hermanns des Römerüberwinders. In: Lippisches Magazin 7 (1841/42), H. 28.
Literatur
- Butterweck 1926, S. 282, 593.
- Wiehmann, Friedrich: Adam Zeiß. 1817-1870. - In: Wiehmann, Kirchen um den Sternberg. Lemgo 1965, S. 325-331.
- Zeiß, Alexander: Was sich von Urgroßvater Adam Zeiß weiß. - In: Zeiß-Pastoren im Lipper Land. Hg. von Friedirch Zeis. Bad Schwartau, 1968. (Zeiß-Blätter 34 (1968) H 61/65.).
- L 881.
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Quelle: Butterweck 1926
2.11.2022 angelegt