Will-Rasing, Otto (1901-1979)
Otto Will-Rasing (* 4. Januar 1901 in Münster; † 3. November 1979 in Detmold) war Schauspieler und Intendant des Landestheaters Detmold.
GND | http://d-nb.info/gnd/189416793 |
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Andere Namen | |
Geburtsdatum | 4.1.1901 |
Geburtsort | Münster |
Sterbedatum | 3.11.1979 |
Sterbeort | Detmold |
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) | Theaterintendant |
Lippe-Bezug | |
Beziehung zu Personen | |
Beziehung zu Institutionen |
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Wikipedia | https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Will-Rasing |
Leben
Geboren am 4. Januar 1901 in Münster.
Er begann seine schauspielerische Laufbahn am 16. September 1919. 1923 war er zum ersten Mal Spielleiter. Für die Sommerspielzeit wurde er zum 1. Mai 1924 nach Detmold verpflichtet. Vorübergehend war er in Mühlhausen in Thüringen tätig, von wo ihn Intendant Emil Becker wieder 1926 als Spielleiter und »Heldenvater« nach Detmold holte.
Nach dem Tod von Intendant Emil Becker wurde er zum 15. Januar 1934 zum Intendanten berufen. Er führte 1934 die Sommerspielzeit wieder ein und begann im Herbst 1934 mit musikalischen Aufführungen von Operetten. Ab 1936 wurden in Detmold wieder Schauspiel, Oper und Operette aufgeführt.
1939 trat Will-Rasing in die NSDAP ein. Er diente auch der örtlichen SA-Brigade als Kulturreferent.[1] Das Theater wurde zum 1.9.1944 kriegsbedingt geschlossen. Nach Kriegsende musste sich Will-Rasing erstmal einem Entnazifizierungsverfahren unterziehen, während das Theater im Dezember 1945 unter Hans Kaufmann und dann Karl Gaebler den Spielbetrieb wieder aufnahm. Nach der Entnazifizierung wurde Will-Rasing 1947 Geschäftsführer des neu gegründeten Detmolder städtischen Orchesters. Als Gaebler 1948 der Intendantur enthoben wurde, kehrte Will-Rasing 1949 wieder in die künstlerische Leitung des Theaters zurück[2] und blieb in diesem Amt bis zu seinem Ruhestand 1969.
In würdigenden Zeitungsartikeln und Nachrufen wurde diese Interimszeit übergangen und Will-Rasing für »35 Jahre« Intendanz in Detmold bis zu seinem Ruhestand gedankt.[3]
Er nahm zahlreiche Ehrenämter wahr. Er war jahrelang im Vorstand der Intendantengruppe im Deutschen Bühnenverein, war beratendes Mitglied im Orchester-Tarifausschuss und Mitglied im Verwaltungsrat der Versorgungsanstalt der Deutschen Bühnen.
Er starb nach kurzer, schwerer Krankheit am 3. November 1979 in Detmold.
Er war verheiratet und hatte eine Tochter.
Auszeichnungen:
Bundesverdienstkreuz, Großes Goldes Ehrenzeichen der Genossenschaft der deutschen Bühnenangehörigen, Goldener Ehrenring des Landestheaters Detmold, Ehrenmitglied des Landestheaters.
Literatur
- »Ernst ist das Leben, heiter die Kunst!« Ehrentag für Otto Will-Rasing im Landestheater. - In: Freie Presse, 17.1.1959. [zum 25jährigen Jubiläum der Intendanz]
- Trauer um Otto Will-Rasing : Der Verstorbene lenkte 35 Jahre lang die Geschicke des Landestheaters. - In: Lippische Landes-Zeitung vom 5.11.1979
- Er schrieb ein großes Kapitel der Detmolder Theatergeschichte : zum Tode von Intendant i.R. Otto Will-Rasing. - In: Lippische Rundschau, 5.11.1979. (fast wortgleich dem LZ-Artikel).
- Hans Georg Peters: Vom Hoftheater zum Landestheater : die Detmolder Bühne von 1825 bis 1969. - Detmold : Landesverband Lippe, 1972. - (Lippische Studien 1).
- Michael Dahl: »Das Theater ist Volkssache geworden.« Zur Geschichte des Landestheaters von 1919 bis 2019. - In: Immer ein Fest für Geist und Sinne! 100 Jahre Landestheater Detmold. - Detmold, 2019, S. 55-68.
Weblinks
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Quelle:
11.1.2022 angelegt
Fußnoten
- ↑ Michael Dahl, S. 60.
- ↑ Peters 1972, S. 228.
- ↑ Darauf macht schon Peters 1972, S. 229 aufmerksam: »... befremdlicherweise in der vom Theaterverein herausgegebenen Dokumentation Landestheater Detmold (1969) ... der Eindruck erweckt wird, als habe Will-Rasing seit 1934 in kontinuierlicher Folge die Leitung des Landestheaters in Händen gehabt.«