Quentin, Max (1863-1936): Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 20. April 2024, 17:37 Uhr
Dr. Max Quentin (* 28. Oktober 1863 in Detmold; † 2. Juni 1936 in Hannover) war Journalist und Besitzer der Lippischen Landes-Zeitung.
GND | Kein Eintrag |
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Andere Namen | |
Geburtsdatum | 28.10.1863 |
Geburtsort | Detmold |
Sterbedatum | 2.6.1936 |
Sterbeort | Hannover |
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) | Journalist |
Lippe-Bezug | |
Beziehung zu Personen |
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Beziehung zu Institutionen |
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Wikipedia | Kein Eintrag |
Leben
Geboren Oktober 1863 in Detmold als jüngster Sohn. Der Vater Georg Quentin stammt aus Hildesheim und hatte in Detmold die Hofapotheke übernommen. Ein älterer Bruder ist Ludwig Quentin.
Quentin besucht das Gymnasium in Detmold und beginnt dann eine kaufmännische Lehre in Herford. Er verbringt einige Zeit m Ausland, in London und Paris. Er hat Volks- und Staatswissenschaft studiert.[1] »Seit Schülerzeiten«, Quentin selbst, habe er Journalist werden wollen. Zum 1. Juli 1885 erwirbt er zusammen mit Adolf Mewes in Detmold die Meyersche Hofbuchdruckerei und die LZ von Besitzer Wilhelm Klingenberg.[2] Er kauft etwas später das Haus Leopoldstraße 12 von Justizrat Otto Preuß, in das dann später die Zeitung einzieht.
Mewes ist zunächst »verantwortlicher Redakteur«, aber nur bis Jahresende. Ab der ersten Nummer 1886 wird Max Quentin als »verantwortlicher Redakteur« genannt. Ab Samstag den 18. Juni 1887 ist Quentin dann auch im Kopf der LZ als alleiniger Besitzer der Meyerschen Hofbuchdruckerei genannt.[3]
Quentin selbst schreibt ebenfalls für das Blatt, so etwa 1893 einen Bericht von einer Reise »Quer durch Nord-America und die Weltausstellung in Chicago«, die auch als Buch erscheinen. Er scheint auch in Chicago promoviert zu haben.
Konkurrenz durch die Tageszeitung
Mit dem lippischen Thronfolgestreit findet Quentin seine publizistische Bestimmung. Entschlossen vertritt die Landes-Zeitung einen pro-Biesterfeld-Kurs; Quentin lehnt einen Übernahmeangebot der Landes-Zeitung von Schaumburger Seite ab.[4] Um den Schaumburg-Lippischen Ansprüchen ein Sprachrohr zu bieten, erscheint daher ab dem 28. April 1896 die Lippische Tageszeitung.
Quentin muss der harten redaktionellen Arbeit Tribut zollen. 1898 fühlt er sich überarbeitet und arbeitsunfähig und verkauft die Landes-Zeitung für 185.000 RM zum 1. Oktober an Dr. Alfons Stengele aus Schwäbisch Gmünd,[5] der schon ein Jahr später, zum 2.10.1899, Verlag und Redaktionsleitung an Adolf Neumann-Hofer weiterverkauft. Bei diesem tritt Quentin wieder in das Geschäft ein, zunächst als »stiller Teilhaber«.[6]
Da sich unter dem liberalen Neumann-Hofer die Landes-Zeitung parteilich positioniert, verlässt Quentin schließlich das Blatt und wechselt 1906 in die Redaktion der Tageszeitung, wo er jedoch auch nicht lange bleibt.[7]
Nach dem Ende der journalistischen Tätigkeit
Zwischendurch investiert er und steckt 25.000 Mark in eine Zeitung in Hildesheim und 90.000 Mark in ein Zeitungs-Unternehmen seines Neffen in Herford, jedoch ohne Erfolg. Die Verluste bringen ihn finanziell in Nöte, so dass er sich mehrfach an den lippischen Hof wendet mit der Bitte um Unterstützung: durch eine Aufgabe am Hof oder Einstellung im öffentlichen Dienst. 1916 wird Quentin Stiftrentmeister des Stifts Cappel, jedoch nur für kurze Zeit, da ihn sein Handel mit lippischen Orden in Ungnade fallen lässt.[8] Er zieht nach der Revolution nach Hannover um. 1920 gründet er in Hannover den Reichsrentnerbund, dem er bis 1926 vorsitzt, anschließend den Landesverband Niedersachsen und die Ortsgruppe Hannover. Im Nachruf heißt es: »Seit mehr als 40 Jahren gehörte er dem Alldeutschen Verbande an, dem Völkischen Trutz- und Treubunde, so lange er bestand, und schon damals trug er das Hakenkreuz.«[9]
Quentin stirbt schließlich vor dem 5. Juni 1936 in Hannover an den Folgen einer Operation. Im Nachruf der LTZ wird er als »Geheimrat« tituliert.
Werke
Selbständige Veröffentlichungen
- Quer durch Nord-America und die Welt-Ausstellung in Chicago: Tagebuchblätter. - Detmold: Meyer, [1894]. - 131 S. : Ill. - 02-K 1201 - https://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/urn/urn:nbn:de:hbz:6:1-63652
- Die neuere Entwickelung des Verhältnisses zwischen direkter u. indirekter Besteuerung in den wichtigsten Kulturstaaten. - Chicago, Dt. Hochsch., Diss. [ca. 1895] - 46 S. - 02-St 4005
Beiträge
Literatur
- Eberhard Quentin (Hg.): Chronik der Familie Quentin, Herford 1907. - 02-LH 296
- Geheimrat Quentin †. - In: Lippische Tageszeitung 41 (1936) Nr. 130 vom 5.6.1936. - https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/19974432.
- Unsere Toten: Geheimrat Max Quentin. – In: Lippischer Kalender 261 (1937), S. 53ff., hier S. 59. - https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/periodical/pageview/6300608
- Michael Dahl: Geschichte der LZ und ihrer Vorgängerblätter. - 207 Seiten : Illustrationen, Diagramme. Detmold, Juni 2017.
- ZXHJ 104
Weblinks
- Michael Dahl
Status der Seite
Quelle: Dahl 2017, Nachruf LTZ
06.11.2023 angelegt
Fußnoten
- ↑ Nachruf LTZ.
- ↑ Siehe: An unsere Leser. - In: Lippische Landes-Zeitung (1885) No 151, vom 1.7.1885. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/5271437.
- ↑ https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/20044087.
- ↑ Dahl ...
- ↑ https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/20061220.
- ↑ Dahl ...
- ↑ Bei Dahl keine Zeitangabe, das Engagement scheint schon 1910 beendet zu sein.
- ↑ Dahl ...
- ↑ Vgl. zum DEUTSCHVÖLKISCHER SCHUTZ- UND TRUTZBUND (DVSTB), 1919-1924/35 https://hdbg.eu/glossare/eintrag/deutschvoelkischer-schutz-und-trutzbund-dvstb-1919-1924-35/2186. Das Vereinszeichen war das Hakenkreuz. »Das dualistische, simplifizierende Weltbild des Bundes gründete in radikalem Antirepublikanismus und Antisemitismus«. Nach dem Mord an Rathenau 1922 wurde der DVSTB fast überall verboten.