Quentin, Max (1863-1936): Unterschied zwischen den Versionen

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Dr. '''Max Quentin''' (* 28. Oktober 1863 in [[Detmold]]; † vor dem 5. Juni 1936 in Hannover) war Journalist und Besitzer der ''Lippischen Landes-Zeitung''.
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Dr. '''Max Quentin''' (* 28. Oktober 1863 in [[Detmold]]; † 2. Juni 1936 in Hannover) war Journalist und Besitzer der ''Lippischen Landes-Zeitung''.
  
 
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===Selbständige Veröffentlichungen===
 
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* Quer durch Nord-America und die Welt-Ausstellung in Chicago: Tagebuchblätter. - Detmold: Meyer, [1894]. - 131 S. : Ill.
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* Quer durch Nord-America und die Welt-Ausstellung in Chicago: Tagebuchblätter. - Detmold: Meyer, [1894]. - 131 S. : Ill. - ''02-K 1201'' - https://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/urn/urn:nbn:de:hbz:6:1-63652
: 02-K 1201 https://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/urn/urn:nbn:de:hbz:6:1-63652
 
  
* Die neuere Entwickelung des Verhältnisses zwischen direkter u. indirekter Besteuerung in den wichtigsten Kulturstaaten. - Chicago, Dt. Hochsch., Diss. [ca. 1895] - 46 S.
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* Die neuere Entwickelung des Verhältnisses zwischen direkter u. indirekter Besteuerung in den wichtigsten Kulturstaaten. - Chicago, Dt. Hochsch., Diss. [ca. 1895] - 46 S. - ''02-St 4005''
: 02-St 4005
 
  
 
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==Literatur==  
 
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* Eberhard Quentin (Hg.): Chronik der Familie Quentin, Herford 1907.
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* Eberhard Quentin (Hg.): Chronik der Familie Quentin, Herford 1907. - ''02-LH 296''
: 02-LH 296
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* Geheimrat Quentin †. - In: Lippische Tageszeitung 41 (1936) Nr. 130 vom 5.6.1936. - https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/19974432.
* Geheimrat Quentin †. - In: Lippische Tageszeitung 41 (1936) Nr. 130 vom 5.6.1936.  
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* Unsere Toten: Geheimrat Max Quentin. – In: Lippischer Kalender 261 (1937), S. 53ff., hier S. 59. - https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/periodical/pageview/6300608 
: https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/19974432.
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* Michael Dahl: Geschichte der LZ und ihrer Vorgängerblätter. -  207 Seiten : Illustrationen, Diagramme. Detmold, Juni 2017.
 
* Michael Dahl: Geschichte der LZ und ihrer Vorgängerblätter. -  207 Seiten : Illustrationen, Diagramme. Detmold, Juni 2017.
 
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Aktuelle Version vom 20. April 2024, 17:37 Uhr

Dr. Max Quentin (* 28. Oktober 1863 in Detmold; † 2. Juni 1936 in Hannover) war Journalist und Besitzer der Lippischen Landes-Zeitung.

GND Kein Eintrag
Andere Namen
Geburtsdatum 28.10.1863
Geburtsort Detmold
Sterbedatum 2.6.1936
Sterbeort Hannover
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Journalist
Lippe-Bezug
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen
Wikipedia Kein Eintrag

Leben

Geboren Oktober 1863 in Detmold als jüngster Sohn. Der Vater Georg Quentin stammt aus Hildesheim und hatte in Detmold die Hofapotheke übernommen. Ein älterer Bruder ist Ludwig Quentin.

Quentin besucht das Gymnasium in Detmold und beginnt dann eine kaufmännische Lehre in Herford. Er verbringt einige Zeit m Ausland, in London und Paris. Er hat Volks- und Staatswissenschaft studiert.[1] »Seit Schülerzeiten«, Quentin selbst, habe er Journalist werden wollen. Zum 1. Juli 1885 erwirbt er zusammen mit Adolf Mewes in Detmold die Meyersche Hofbuchdruckerei und die LZ von Besitzer Wilhelm Klingenberg.[2] Er kauft etwas später das Haus Leopoldstraße 12 von Justizrat Otto Preuß, in das dann später die Zeitung einzieht.

Mewes ist zunächst »verantwortlicher Redakteur«, aber nur bis Jahresende. Ab der ersten Nummer 1886 wird Max Quentin als »verantwortlicher Redakteur« genannt. Ab Samstag den 18. Juni 1887 ist Quentin dann auch im Kopf der LZ als alleiniger Besitzer der Meyerschen Hofbuchdruckerei genannt.[3]

Quentin selbst schreibt ebenfalls für das Blatt, so etwa 1893 einen Bericht von einer Reise »Quer durch Nord-America und die Weltausstellung in Chicago«, die auch als Buch erscheinen. Er scheint auch in Chicago promoviert zu haben.

Konkurrenz durch die Tageszeitung

Mit dem lippischen Thronfolgestreit findet Quentin seine publizistische Bestimmung. Entschlossen vertritt die Landes-Zeitung einen pro-Biesterfeld-Kurs; Quentin lehnt einen Übernahmeangebot der Landes-Zeitung von Schaumburger Seite ab.[4] Um den Schaumburg-Lippischen Ansprüchen ein Sprachrohr zu bieten, erscheint daher ab dem 28. April 1896 die Lippische Tageszeitung.

Quentin muss der harten redaktionellen Arbeit Tribut zollen. 1898 fühlt er sich überarbeitet und arbeitsunfähig und verkauft die Landes-Zeitung für 185.000 RM zum 1. Oktober an Dr. Alfons Stengele aus Schwäbisch Gmünd,[5] der schon ein Jahr später, zum 2.10.1899, Verlag und Redaktionsleitung an Adolf Neumann-Hofer weiterverkauft. Bei diesem tritt Quentin wieder in das Geschäft ein, zunächst als »stiller Teilhaber«.[6]

Da sich unter dem liberalen Neumann-Hofer die Landes-Zeitung parteilich positioniert, verlässt Quentin schließlich das Blatt und wechselt 1906 in die Redaktion der Tageszeitung, wo er jedoch auch nicht lange bleibt.[7]

Nach dem Ende der journalistischen Tätigkeit

Zwischendurch investiert er und steckt 25.000 Mark in eine Zeitung in Hildesheim und 90.000 Mark in ein Zeitungs-Unternehmen seines Neffen in Herford, jedoch ohne Erfolg. Die Verluste bringen ihn finanziell in Nöte, so dass er sich mehrfach an den lippischen Hof wendet mit der Bitte um Unterstützung: durch eine Aufgabe am Hof oder Einstellung im öffentlichen Dienst. 1916 wird Quentin Stiftrentmeister des Stifts Cappel, jedoch nur für kurze Zeit, da ihn sein Handel mit lippischen Orden in Ungnade fallen lässt.[8] Er zieht nach der Revolution nach Hannover um. 1920 gründet er in Hannover den Reichsrentnerbund, dem er bis 1926 vorsitzt, anschließend den Landesverband Niedersachsen und die Ortsgruppe Hannover. Im Nachruf heißt es: »Seit mehr als 40 Jahren gehörte er dem Alldeutschen Verbande an, dem Völkischen Trutz- und Treubunde, so lange er bestand, und schon damals trug er das Hakenkreuz.«[9]

Quentin stirbt schließlich vor dem 5. Juni 1936 in Hannover an den Folgen einer Operation. Im Nachruf der LTZ wird er als »Geheimrat« tituliert.

Werke

Selbständige Veröffentlichungen

  • Die neuere Entwickelung des Verhältnisses zwischen direkter u. indirekter Besteuerung in den wichtigsten Kulturstaaten. - Chicago, Dt. Hochsch., Diss. [ca. 1895] - 46 S. - 02-St 4005

Beiträge

Literatur

  • Michael Dahl: Geschichte der LZ und ihrer Vorgängerblätter. - 207 Seiten : Illustrationen, Diagramme. Detmold, Juni 2017.
ZXHJ 104

Weblinks

  • Michael Dahl
https://www.lz.de/lippe/kreis_lippe/20964139_250-Jahre-LZ-Verleger-Max-Quentin-kaempft-fuer-die-Interessen-der-Biesterfelder.html

Status der Seite

Quelle: Dahl 2017, Nachruf LTZ

06.11.2023 angelegt

Fußnoten

  1. Nachruf LTZ.
  2. Siehe: An unsere Leser. - In: Lippische Landes-Zeitung (1885) No 151, vom 1.7.1885. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/5271437.
  3. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/20044087.
  4. Dahl ...
  5. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/20061220.
  6. Dahl ...
  7. Bei Dahl keine Zeitangabe, das Engagement scheint schon 1910 beendet zu sein.
  8. Dahl ...
  9. Vgl. zum DEUTSCHVÖLKISCHER SCHUTZ- UND TRUTZBUND (DVSTB), 1919-1924/35 https://hdbg.eu/glossare/eintrag/deutschvoelkischer-schutz-und-trutzbund-dvstb-1919-1924-35/2186. Das Vereinszeichen war das Hakenkreuz. »Das dualistische, simplifizierende Weltbild des Bundes gründete in radikalem Antirepublikanismus und Antisemitismus«. Nach dem Mord an Rathenau 1922 wurde der DVSTB fast überall verboten.