Quentin, Ludwig (1847-1929)

Aus lippelex.de
Version vom 2. Januar 2023, 15:46 Uhr von Admin (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ludwig Quentin
Aus: Menschen vom Lippischen Boden (1936)

Ludwig Quentin (* 17. August 1847 in Detmold; † 22. Februar 1929 ebenda) war Bürgermeister, später Oberbürgermeister von Herford.

GND https://d-nb.info/gnd/133217426
Andere Namen Quentin, Louis
Geburtsdatum 17.8.1847
Geburtsort Detmold
Sterbedatum 22.2.1929
Sterbeort Detmold
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Verwaltung
Lippe-Bezug geboren und gestorben in Detmold
Beziehung zu Personen
  • Sohn von Hofapotheker Georg Quentin
  • Vater von Eberhard Quentin (Bürgermeister von Salzuflen)
Beziehung zu Institutionen
Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Louis_Quentin

Leben

Geboren 1847 in Detmold als ältester Sohn des Hofapothekers und späteren Medizinalrats Georg Quentin. Er war evangelisch. Die Familie stammte aus Göttingen.

Er besuchte das Gymnasium Leopoldinum in Detmold, studierte in Heidelberg 1866-1867 Jura, wo er Mitglied der Burschenschaft Vandalia wurde. Er setzte das STudium in Berlin bis 1869 fort und legte im Juli 1869 sein erstes Staatsexamen ab. Er war ab dem 1. Oktober 1869 Einjährig-Freiwilliger im Infanterie-Regiment Nr. 55 und nahm am Krieg 1870/71 gegen Frankreich teil. Im März 1871 wurde er Sek--Leutnant der Reserve. Er erhielt das Eiserne Kreuz II. Klasse und das lippische Ehrenkreuz mit Schwertern III. Klasse. Wieder im zivilen Leben folgte 1872 das zweite Staatsexamen in Detmold. 1873 war er als Rechtsanwalt in Lage tätig.

Zum 1. Oktober 1874 wurde er zweiter Bürgermeister in Bochum; zum 1. Oktober 1875 wurde er in Herford zum ersten Bürgermeister gewählt und blieb dies bis zu seinem Ruhestand 1908. 1902 wurde er zum Oberbürgermeister ernannt.

Unter ihm wurde die städtische Verwaltung neu organisiert, das Sozial- und Bildungswesen modernisiert und die Verkehrsführung neu geplant. Damit trug er zur Entwicklung Herfords von einer ländlich geprägten Stadt zur Industriestadt bei. Es entstanden Zigarren-, Möbelfabriken, Leineweberein und Zuckerwarenfabriken.

1895-1903 gehörte Quentin dem deutschen Reichstag an und Vertrat den Wahlkreis Herford-Halle i. W. Hier schloss er sich der nationalliberalen Fraktion an.

1908 schied er aus dem Amt aus; er wurde zum Ehrenbürger Herfords ernannt und für seine Verdienste mit dem Titel Geheimer Regierungs-Rat geehrt. Auf der Urkunde heißt es, er habe

„in 33jähriger Amtsführung an leitender Stelle sich unvergeßliche Verdienste um die unter ihm zu einem größeren Gemeinwesen erstarkte Stadt erworben“.[1]

Seinen Ruhestand verbrachte Quentin in seiner Geburtsstadt Detmold. Er starb 1929. Begraben ist er auf dem städtischen Friedhof in Herford.

Er war zweimal verheiratet.

Quentin war Frühaufsteher und begann den Tag vor 6 Uhr morgens. Als Bürgermeister pflegte er morgens bei jedem Wetter durch die Stadt zu gehen, bevor er sein Büro betrat. Er soll keinen Tag wegen Krankheit gefehlt haben.

Sein Sohn Eberhard Quentin (1878-1958) war 1924-1928 Bürgermeister von Bad Salzuflen

Literatur

  • Ludwig Quentin und Wilhelm Busse (1847-1930). Bürgermeister in Herford. – In: Menschen vom lippische Boden. – Detmold, 1936. - S. 302-304
https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/content/pageview/6432523

Weblinks

Status der Seite

Quelle: Reichstagshandbuch; Menschen ...

11.09.2022 angelegt

Fußnoten

  1. Zitiert nach Menschen..., S. 303.