Latomus, Adolf (-1645)

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Adolf Latomus († März 1645 in Sonneborn) war ein evangelischer Geistlicher.

GND Kein Eintrag
Andere Namen Scheerer (Latomus ist die latinisierte Namensform)
Geburtsdatum
Geburtsort
Sterbedatum März 1645
Sterbeort Sonneborn
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Geistlicher
Lippe-Bezug
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen
  • Lippische Landeskirche
    • 1602-1643 Reelkirchen 9
    • 1643-1645 Sonneborn 6
Wikipedia Kein Eintrag


Leben

Geboren als Sohn des „Vicepastors“ Hermann Latomus in Detmold.

Er war Lehrer an der Schule zu Nieheim, bevor er Pastor in Reelkirchen wurde.

Nach dem Tode Anton Tiemanns (Vorgänger in Reelkirchen) versuchten bis 1602 die Jesuiten von der Pfarre Besitz zu ergreifen, die jedoch entschieden von ihm abgewiesen wurden. Es entstand daher ein Schriftwechsel zwischen Lippe und Paderborn. Um 1600 verkaufte Hermann Möller, „Besitzer der Kirche“, von Paderborn aus den sog. Beller Zehnten, den ursprünglich Fritz von Friesenhausen an die Kirche und den Predigtstuhl (2/3 an die Kanzel, 1/3 an die Kirche) vermacht hatte; um 1805 brachte er noch 235 Taler.

Latomus, der kein vicecuratus oder cancellarius mehr sein wollt, lehrte seit 1603 den Dekalog nach der Bibel und gehörte zu den wenigen Pastoren, die die reformierte Lehre bald annahmen. Er zahlte jährlich 44 Taler als Pension nach Paderborn. Als Graf Simon VIII. 1622 von „diesem heimlichen und unehrlichen Handel Paderborns“ hörte, verwies er dem Latomus durch den Superintendenten Plesmann „seinen Unverstand und seine Untreue“ und befahl ihm, sich in keiner Weise weiter mit dem „paderbornischen Pfaffen Velthaus“ einzulassen. Trotzdem konnte sich Latomus von diesem nicht frei machen, und der Thesaurarius B. von Gimmich zu Paderborn forderte ihn 1627 mit den lippischen Pastoren, die von ihm eine Pfarre hätten, nach Paderborn.

Im Jahre 1612 tauschte er eine Glocke in Herford um.

Die Not des Dreißigjährigen Krieges hat Latomus gründlich durchkosten müssen. Um 1632 schrieb er, er sei von den Kriegern nicht allein seiner Pferde, seiner Lebensmittel, sondern auch seiner ganzen Kleidung beraubt worden. 1639 fehlte ihm das Brot im Schranke. Die Kirchenpächter waren verarmt.

Am 10. Juni 1643 schloss er mit seinem Schwiegersohn Christoph Stosch einen Vergleich, dieser übernahm die Pfarre, während er selbst als Pastor nach Sonneborn ging. Seine Einführung in Sonneborn hatte der Drost von Wulff zu Barntrup ohne den Superintendenten vorgenommen als brakischer Beamter. Diese eigenmächtige Handlungsweise rief in Detmold Entrüstung hervor. Der Drost wurde zu 100 Gulden Strafe verurteilt und bis zur Zahlung ihm sein Vieh von Büllinghausen nach Detmold in den Pfandstall getrieben.

Latomus starb im März 1645 in Sonneborn. Er wurde auf seinen Wunsch in Reelkirchen beerdigt.

Literatur

  • Butterweck 1926, S. 547, 597.

Status der Seite

Quelle: Butterweck 1926

16.10.2022 angelegt


Fußnoten