Klingenberg, Wilhelm (1840-1910)

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Wilhelm Klingenberg (* 22. August 1840 in Detmold; † 14. März 1910 ebenda) war ein Unternehmer, Buchhändler, Verleger und Begründer der Firma Gebrüder Klingenberg in Detmold.

GND http://d-nb.info/gnd/1073378993
Andere Namen Klingenberg, Cornelius August Wilhelm (voller Name)
Geburtsdatum 22.8.1840
Geburtsort Detmold
Sterbedatum 14.3.1910
Sterbeort Detmold
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Unternehmer
Lippe-Bezug Gründer der lithographischen Kunstanstalt Gebrüder Klingenberg
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen
Wikipedia Kein Eintrag

Leben

Wilhelm Klingenberg ist geboren in Detmold am 22. August 1840 und getauft am 13.9., als Kind der Eltern Christian Simon Klingenberg, Buchbinder, und Amalia Luise Krüger aus Horn, die am 1. Juni 1832 geheiratet haben.[1] Vater Klingenberg betrieb eine Buchbinderei. Wilhelm wurde Kaufmann und zunächst „Ellenriker“ (Ellenreicher?). Später gründete er 1868 in Detmold die Buchhandlung an der Ecke der Langen Straße und Exterstraße. Mitte 1870 Jahre gründete er, als Gegengewicht zum konservativen „Lippischen Volksboten“ und zur fortschrittlichen „Lippischen Post“ ein nationalliberales Wochenblatt. Nach Kriegsende 1871 und der Gründung des deutschen Reiches stellte dieses jedoch das Erscheinen wieder ein, da das Ziel der nationalen Einigung erreicht sei.

Nach dem Tod des vorgesehenen Erben der Meyerschen Hofbuchhandlung, Clemens Helwing, auf dem Schlachtfeld verkaufte die Mutter Helwing das gesamte traditionsreiche Druckerei- und Verlagsunternehmen an Wilhelm Klingenberg. Der besaß zu diesem Zeitpunkt neben dem Detmolder Buchladen auch einen in Lemgo. Mit dem Verlag hatte Klingenberg auch den Verlag des Lippischen Regierungs- und Anzeigeblatts erworben. Seit Mitte 1872, auf Wunsch des Ministers von Flottwell, erschien das Anzeigeblatt mit einem „nichtamtlichen“ Teil, die der Regierung bzw. dem Minister Gelegenheit gab, gegen die von Franz Hausmann in der Lippischen Post vertrete Politik Stellung zu beziehen. Da Klingenberg an dem publizistischen Geschäft und der damit verbundenen Politik wenig Interesse hatte, zog er sich aus der Redaktion zurück.

Klingenberg verkaufte seine Detmolder Buchhandlung an Hans Hinrichs (und dieser später an Adolf Neumann-Hofer), seine Lemgoer an Ernst Ohle. Er beschränkte sich auf den Buchdruck und die Etikettenfabrikation im großen Stil, besonders für die Hoffmannschen Stärkefabriken, für die Pecherschen Keksfabriken und für die Brüggemeyerschen Zigarrenfabriken. Um sich auf das Geschäft zu konzentrieren, verkaufte er seine Meyersche Verlagsbuchhandlung an Deneke, und als das Geschäft zu nahm, auch die Meyersche Buchdruckerei mit Einschluss der aus dem Regierungsblatt hervorgegangenen „Landes-Zeitung“ 1886 an Max Quentin.

Seine „lithographische Kunstanstalt“ gruppierte sich um das noch von den Helwings 1830 errichtete Firmengebäude an der Leopoldstraße. Inzwischen war der Bruder August in das Geschäft eingetreten.

Im Jahr 1888 wurde Klingenberg auch in den Landtag gewählt; später lehnte er weitere politische Betätigung ab, um sich auf das Geschäft zu konzentrieren. In der Hochzeit hatte das Geschäft über 600 Angestellte und war der größte Arbeitgeber in Detmold.

Wilhelm Klingenberg starb im März 1910. Er hatte keinen männlichen Nachkommen. Sein Bruder starb 1913; dessen Sohn war früh gestorben. Die Geschäftsführung war schon 1904 an den Teilhaber Willy Hofmann übergeben worden, dessen Bruder Alex Hofmann das Geschäft übernahm.

Literatur

  • Ernst Weißbrodt: Die Meyersche Buchhandlung in Lemgo und Detmold und ihre Vorläufer. - Detmold 1914.
  • Wilhelm und August Klingenberg (1835-1913) : Begründer der Lithographischen Kunstanstalten in Detmold. - In: Menschen vom lippischen Boden : Lebensbilder / hg. von Max Staercke. - Detmold : Meyer, 1936. - S. 351-352.
https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/content/pageview/6432603
  • Vera Scheef, Imke Tappe: 125 Gebrüder Klingenberg : von der Zigarrenbanderole zur Fototapete. Sonderausstellung ... - Detmold : Lippisches Landesmuseum, 1992.
https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/content/search/8456175

Weblinks

Status der Seite

Quelle: Menschen 1936, Weißbrodt 1914

13.02.2023 angelegt

Fußnoten

  1. Quelle: Kirchenbuch Detmold 1840.