Scholz, Adolf (1890-1980)

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Adolf Scholz

Adolf Scholz (* 13. Januar 1890 in Eibau (Kreis Bautzen, in Sachsen); † 22. Juni 1980 in Herrnhut (Landkreis Görlitz, DDR) war KPD-Abgeordneter im Lippischen Landtag von 1921 bis 1933.

GND Kein Eintrag
Andere Namen Scholz, Gustav Adolf
Geburtsdatum 13.1.1890
Geburtsort Eibau
Sterbedatum 22.6.1980
Sterbeort Herrnhut
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Politiker
Lippe-Bezug
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen
  • Mitglied im Lippischen Landtag
  • Mitglied der KPD
Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Scholz_(Politiker)

Leben

Geboren am 13. Januar 1890 in Eibau im Kreis Bautzen. Der Vater war Zimmermann. Scholz machte eine Lehre als Holzbildhauer. 1908 trat er in die SPD ein. 1910 leistete er seinen Militärdienst in Metz ab. 1912 war er bei einer Pianofabrik in Löbau beschäftigt. Um 1913 kam er nach Lemgo. Von 1914 bis 1918 nahm er am ersten Weltkrieg teil, wurde verwundet und tat danach Dienst als Armierungssoldat. Nach Kriegsende kehrte er 1918 nach Lemgo zurück, wo er Anfang 1919 Mitbegründer und erster Vorsitzender der Lemgoer USPD wurde.

Politisches Engagment und Verfolgung

Mai 1919 wurde Scholz Vorsitzender der Lippischen USPD in Detmold. Nach der Vereinigung von KPD und USPD im Dezember 1920 wurde Scholz Vorsitzender der KPD in Lippe. Von 1921 bis 1933 saß er für die KPD im Lippischen Landtag, errang also bei den Landtagswahlen 1925 und 1929 weiterhin ein Mandat. Er war außerdem Stadtverordneter in Lemgo. In Lemgo bemühte sich Scholz um die Entfernung der vorhandenen Fürstenbilder aus dem Rathaus und erwarb sich damit den Ruf des (kommunistischen) »Bilderstürmers«.[1] In den zwanziger Jahren schrieb Scholz gelegentlich für die in Bielefeld redigierte Westfälisch-Lippische Arbeiterzeitung.

Am 21. Oktober 1930 stimmte Scholz gemeinsam mit SPD, DSTP und Volksrechtspartei gegen den Antrag der Konservativen (DNVP, DVP und Landvolkpartei), den Landtag aufzulösen und Neuwahlen durchzuführen, den das gute Wahlergebnis der NSDAP bei den Reichstagswahlen inspiriert hatte.

Bei der Landtagswahl im Januar 1933 errang Scholz erneut ein Mandat für die KPD. Der Landtag trat am 7. Februar erstmals zusammen, am 8. Februar verbot NSDAP-Regierungschef Ernst Krappe Versammlungen und Demonstrationen der KPD.[2] Nach dem Reichstagsbrand Ende Februar wurden Kommunisten vielerorts verhaftet; Scholz konnte jedoch untertauchen.[3] Er wurde am 6. Dezember 1933 in Essen gefasst[4] und ein Jahr später vom Oberlandesgericht Hamm zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Nach Haftende saß er in »Schutzhaft« im KZ Sachsenhausen bis 1938. Nach seiner Haftentlassung kehrte er in die alte Heimat, nach Eibau, zurück, wo er als Tischler arbeitete. Von April 1944 bis zur Befreiung April 1945 saß er erneut im KZ.

Nach 1945

Nach Kriegsende 1945 beteiligte er sich in Eibau am Aufbau der KPD und war dann bis August 1947 Vorsitzender des SED-Kreisverbandes Löbau. Später wurde er Vorsitzender des Kreistages Löbau. Er sei »SED-Wirtschaftsfunktionär« gewesen.[5]

Scholz starb am 22. Juni 1980 in Herrnhut.

Scholz war verheiratet mit Hedwig Scholz.

Literatur


Weblinks

Status der Seite

Quelle: Hartmann 1993, Deutsche Kommunisten 2004.

05.06.2024 angelegt

Fußnoten

  1. Hartmann 1993, S. 204, vgl. LLZ vom 6.7.1922.
  2. Hartmann 1993, S. 220; vgl. LLZ vom 11.2.1933.
  3. LTZ 3.3.1933.
  4. Hartmann 1993, S. 224.
  5. Hartmann 1993.