Piderit, Moritz (1497-1576)

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Moritz Piderit (* 1497 in Lemgo; † 10. Mai 1576 ebenda) war ein evangelischer Geistlicher.

GND Kein Eintrag
Andere Namen
  • Pyderit, Pideritius
  • Mauritius
Geburtsdatum 1497
Geburtsort Lemgo
Sterbedatum 10.5.1576
Sterbeort Lemgo
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Geistlicher
Lippe-Bezug
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen
  • Lippische Landeskirche
    • 1532-1535 Lemgo St. Nikolai II, 1
    • 1535-1548 Lemgo St. Nikolai I, 40
    • 1551-1576 Lemgo St. Nikolai I, 42


Wikipedia Kein Eintrag


Leben

Geboren 1497 in Lemgo als Sohn des Bürgers Hermann Piderit und der Geyse Kulrave.

Er studierte in Köln, wo er am 30. April 1516 immatrikuliert ist und am 17. Juni 1517 als Angehöriger der Montanerburse baccalaureus wurde. Nach seinem Studium wurde er Rektor an der St. Nikolaikirche zu Lemgo. Der Reformation widersetzte er sich anfangs, wurde aber in Herford durch Dreyer dafür gewonnen.

1532 wurde er evangelischer Pastor an St. Nikolai, 1543 Kirchenvisitator, 1556 Superintendent. Er starb am 10. Mai 1576 und wurde auf dem Chor der Nikolaikirche beerdigt. Er ist der Stammvater der bekannten lippischen Familie Piderit.

Piderit während der Reformation

In der Reformationsgeschichte Lippes hat er eine gewisse Rolle gespielt. Als er 1528 die Lehre Luthers nicht annehmen wollte, wurde er von der Nikolaikirche vertrieben, er zog deshalb in die St. Johanniskirche. Als er auch dort belästigt wurde, flüchtete er nach Lieme und endlich nach Brake. In Lemgo war Rudolphi an die Nikolaikirche berufen worden. Mit diesem hatte Piderit eines Tages auf dem Rathause vor Magistrat und Bürgerschaft eine Disputation. Sie verlief ohne nennenswerten Erfolg auf einer Seite. Aber Piderit fühlte sich doch gedrungen, heimlich nach Herford zu reiten. Dort gewann ihn sein Landsmann Dreyer für die evangelische Lehre. Nach Rudolphis Tode wurde Piderit auf Empfehlung Dreyers wieder zum Pastor an St. Nikolai in Lemgo ernannt, und 1532 führte ihn Johann Gläseker dort ein.

Im Jahre 1533 reiste Piderit mit dem Ratsherrn Deiterding nach Braunschweig, so weit 1531 die Kirchenordnung von Bugenhagen in Gebrauch war. Er lernte dort das neue Kirchenwesen gründlich kennen und schätzen und brachte ein Exemplar der genannten Kirchenordnung mit nach Lemgo. Die Unstimmigkeiten zwischen Piderit und Erasmus Wegenhorst einerseits und Gerhard Cotius und Montanus andererseits sind in der Reformationsgeschichte geschildert worden (siehe auch Tschackert, Corvins Schriften, S. 96ff.). Infolge des Interims legte Piderit 1548 sein Amt nieder, da er lieber Hab und Gut verlieren wollte, als die evangelische Wahrheit zu verleugnen. Weil die Stadt sich weigerte, das Interim anzunehmen, so wurde am 27. Februar 1550 Magistrat nach Brake zitiert zur Anhörung des Paderborner Gesandten.

Nachdem sein College Wegenhorst 1552 als Pastor nach Soest berufen wurde, versah Piderit ein Jahr beide Pfarren allein. Mit Hamelmann, Cotius und Torrentinus revidierte er 1559 und 1564 die Kirchenordnung von 1538. Sein Sohn Justus Piderit war Pastor in Blomberg.

Literatur

  • Butterweck 1926, S. 487, 488, 490.
  • Lippisches Geschlechterbuch 1931, S. 267
https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/content/pageview/8325022

Status der Seite

Quelle: Butterweck 1926

28.11.2022 angelegt


Fußnoten