Lindner, Wilhelm (1884-1956)

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Wilhelm Lindner (* 11. Oktober 1884 in Iserlohn; † 10. September 1956 in Herford) war Chefredaktuer der Lippischen Tageszeitung, Reichstagsmitglied, nach 1945 Abgeordneter des NRW-Landtags für die CDU.

GND http://d-nb.info/gnd/130089788
Andere Namen
Geburtsdatum 11.10.1884
Geburtsort Iserlohn
Sterbedatum 10.9.1956
Sterbeort Herford
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Politiker, Journalist
Lippe-Bezug
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen
  • 1920-1921 Lippische Tageszeitung als Chefredakteur
Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Lindner

Leben

Geboren 1884 in Iserlohn als Sohn einer evangelischen Familie. Er besuchte sechs Jahre die Volksschule und anschließend drei Jahre die Mittelschule. Seit dem Alter von 8 Jahren musste er sich durch Fabrikarbeit in der schulfreien Zeit am Lebensunterhalt der Familie beteiligen. Etwa im Alter von 15 Jahren, also um 1899, wurde er für vier Jahre Laboratoriumsmitarbeiter in einer Nickelhütte. Er besuchte zwei Jahre die Hüttenschule in Duisburg und war dann weiter im Hüttenwesen und in Maschinenfabriken tätig.

Von 1906 bis 1913 war er Redakteur in Frankfurt am Main, 1913-1914 Organisationsbeamter der gemeinnützigen Deutschen Volksversicherung. Von Anfang 1915 bis November 1918 nahm er am Ersten Weltkrieg teil, den er mit dem Eisernen Kreuz und als Unteroffizier beendete. Vom Ende 1918 bis Mitte 1920 war er Geschäftsführer der DNVP in Bielefeld. Ab Mitte 1920 bis zum 30. Juni 1921 war er Chefredakteur der Lippischen Tageszeitung in Detmold. Nach dem Urteil des Historikers Hartmann war Lindner »ein bekennender Radauantisemit, der großen Anteil am Wachsen des Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes (DVSTB) in Detmold hatte, dort sogar selbst Mitglied war.«[1] Zum 1. Juli 1921 wurde er Geschäftsführer des Deutschnationalen Arbeiterbundes.

Er zog 1924 als Abgeordneter der DNVP in den Deutschen Reichstag ein, zugleich war er von 1924 bis 1932 Mitglied des preußischen Landtags. 1930 trat er zum Christlich-Sozialen Volksdienst über. Von Januar 1931 bis Dezember 1932 war er Chefredakteur der Täglichen Rundschau (Berlin), von Januar 1933 bis April 1934 Bezirksleiter der Hamburg Mannheimer Lebensversicherung, von 1934 bis 1942 Geschäftsführer des Heilpraktikerbundes. Von Februar 1942 bis Juli 1945 war er als Bauingenieur im Reichsamt für Wirtschaftsaufbau beschäftigt.

1945 nach Kriegsende wurde er Mitglied der CDU und war vom 2.10.1946 bis zum 17.6.1950 Abgeordneter des NRW-Landtags, gewählt im Wahlkreis 140 (Halle in Westfalen).

Er starb am 10. 9.1956 in Herford.

Literatur

  • 50 Jahre Landtag Nordrhein-Westfalen: das Land und seine Abgeordneten. - Düsseldorf, 1996. - 583 S. : Ill. - S. 358. - LTHG 109

Weblinks

Status der Seite

Quelle:

15.8.2024 angelegt

Fußnoten

  1. Jürgen Hartmann: Auf verlorenem Posten. Der Detmolder Centralverein und der jüdische Abwehrkampf gegen den Antisemitismus von 1919 bis 1933. - in: Rosenland Lippe Nr. 22 vom Mai 2019, S. 14. - https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/periodical/pageview/7337499.