Kasimire, Lippe, Gräfin (1749-1778)
Kasimire Gräfin zur Lippe (* 19. Januar 1749 in Dessau; † 8. November 1778 in Detmold) war eine geborene Prinzessin von Anhalt-Dessau und dritte Ehefrau von Graf Simon August zur Lippe.
GND | http://d-nb.info/gnd/122144708 |
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Andere Namen | Casimire, Casimira |
Geburtsdatum | 19.1.1749 |
Geburtsort | Dessau |
Sterbedatum | 8.11.1778 |
Sterbeort | Detmold |
Familienzugehörigkeit | |
Ehepartner von: | Simon August, Lippe, Graf (1727-1782) |
Wikipedia | https://de.wikipedia.org/wiki/Kasimire_von_Anhalt-Dessau |
Leben
Geboren als jüngste Tocher des Fürsten Leopold Maximilian von Anhalt-Dessau am 19. Januar 1749 in Dessau. Ihre Eltern starben früh, und so wurde sie von ihrer Tante Wilhelmine »in christlichem Ernst und strenger Disziplin« erzogen.[1]
Ihr erster Lehrer war der Theologe Georg Friedrich Chappon, der sie bis an ihr Lebensende als Seelsorger begleitete. Ihre allgemeine Bildung war nach dem Urteil des Biografen angesichts ihrer Herkunft jedoch mangelhaft, da sie sich in ihrer Jugend auf die Religion konzentrierte.
1765 hatte ihre älteste Schwester Leopoldine den Grafen Simon August geheiratet. Nach ihrem Tod 1769 wurde die dessen zweite Ehefrau und Stiefmutter für den Sohn Leopold. Sie unterstützte ihren Mann in seinem Konsolidierungskurs für die klamme Grafschaft und strebte sozial wirksame Reformen an. So verbesserte sie das Gesundheitswesen durch die Gründung einer Art staatlichen Krankenkasse und richtete einen Landes-Armenfonds ein. Sie bestimmte "Armenpfleger", in der Regel die Gemeindepfarrer, zur planmäßigen Steuerung der sozialen Fürsorge.
Kasimire gründete die »Patriotische Gesellschaft« als landwirtschaftliche Kreditgenossenschaft, um die durch den siebenjährigen Krieg entstandene Not zu lindern, mit einem Startkapital von 10.000 Talern aus einer Spendensammelaktion unter der wohlhabenderen Bevölkerung; sie wurde ab 1780 zu einer Hoheitsaufgabe des Staates und mit der Landesspar- und Leihekasse gemeinsam verwaltet.
1774 initiierte sie die Gründung des Lippischen Lehrerseminars zur Professionalisierung der Lehrerbildung in Lippe. Ihr pädagogisches Interesse war sicher angeregt durch ihre Freundschaft mit Frau von Rochow, der Frau des preußischen Schulreformers Friedrich Eberhard von Rochow.
Literatur
- Lippische Bibliographie I 515, 518, 611, 1193-1194 II 10227-10228, IV 529
- Ein Erinnerungsblatt an die Gräfin Casimire zur Lippe. - In: Lippischer Kalender 159 (1935),S. 62-63.
- Casimire zur Lippe (1749-1778) : Die Agrar- und Sozialreformerin. - In: Menschen vom lippischen Boden : Lebensbilder / hg. von Max Staercke. - Detmold : Meyer, 1936. - S. 104-106.
- Engelbert, Günther, "Kasimire" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 317
- Kasimire, Gräfin zur Lippe, geb. Prinzessin zu Anhalt-Dessau : * 19. 1. 1749 Dessau, + 8. 11. 1778 Detmold. - In: Deutsche biographische Enzyklopädie : (DBE) / hrsg. von Walther Killy ... - Bd. 5. - München, 1997. - S. 458
- ADI 115-5 Info
Weblinks
Status der Seite
Quelle: Lippische Bibliographie; Menschen 1936
4.5.2021 angelegt, 16.4.2023 ergänzt
Fußnoten
- ↑ Menschen 1936, S. 104.