Horn-Bad Meinberg-Bellenberg

Aus lippelex.de
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Autor: Herbert Stöwer

Bellenberg ist seit 1970 ein Ortsteil der Stadt Horn-Bad Meinberg .

Bellenberg
GND http://d-nb.info/gnd/4608047-8
Teil von Stadt Horn-Bad Meinberg
Wikipedia


Geschichte

Historische Entwicklung
Gemeindefläche 1,20 qkm (1961); 2,54 qkm (1968)
Ehemaliges Amt Amt Horn (bis 1879)
Kirchengemeinde Horn (1875 und früher)
Einwohnerzahl 151 (1609, zus. mit Vahlhausen), 205 (1776, zus. mit Vahlhausen), 207 (1939), 287 (1950), 251 (1968), 339 (1991), 341 (2001), 345 (2004), 331 (2007)

Die Gemeinde liegt – wie im Krater eines Vulkans – in einem Talkessel des 312 m hohen Bellenberges. Nach einer Urkunde von 1203 sollte u. a. der Zehnte von vier Mansen in Baldereborc an Kloster Corvey überlassen werden, wenn Graf Amelung von Paderborn abgefunden sei, der ihn in Besitz hatte. Es ist zweifelhaft, ob damit dieses Bellenberg oder eine Wüstung östlich von Brakel gemeint ist. Ein weiterer Hinweis konnte in den mittelalterlichen Quellen bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts für Bellenberg nicht gefunden werden.

Im lippischen Landschatzregister von 1507 werden zuerst zwei Höfe in Bellintrupp genannt. Es mag sich um den Namen einer wüstgefallenen frühmittelalterlichen Vorgängersiedlung von Bellenberg handeln, der nach einer Neubesiedlung zu Beginn des 16. Jahrhunderts zunächst beibehalten worden ist. Der Flurname Bellenberg ist 1525 urkundlich bezeugt. Ab 1527 werden in den Landschatzregistern Höfe »tom Bellenberge« zunächst unter Heesten, dann aber auch unter dem Ortsnamen Bellenberghe oder Bellenberch aufgeführt. 1560 wurde Reineke von der Lippe vom lippischen Landesherrn u. a. mit dem kleinen Zehnten zu Bellenberg belehnt. Die Einnahmeregister der Freivogtei des 16. Jahrhunderts nennen Mitwinterschatz am »Belenberge«. Nach dem Dreißigjährigen Krieg (1652) lagen 3 Kolonate wüst, und zwar 1 Halbspänner und 2 Kleinkötter.


Bevölkerungsentwicklung, Wirtschaft

Das Salbuch von 1782 führt in Bellenberg insgesamt 23 Kolonate auf: 1 Großkötter, 1 Mittelkötter, 4 Kleinkötter, 17 Hoppenplöcker und Straßenkötter. 1776 gab es in Vahlhausen und Bellenberg 1 Radmacher und 3 Schneider.

Seit 1785 ist auf dem Meierhof Nr. 10 ein Sauerbrunnen bekannt. In Bellenberg befand sich von 1697 bis 1967 eine Schule, die dann in ein Dorfgemeinschaftshaus umgewandelt worden ist, in dem auch Gottesdienst abgehalten wird.

An nichtlandwirtschaftlichen Betrieben wurden 1961 in Bellenberg 6 mit 8 Beschäftigten registriert. Im gleichen ]ahr waren von 98 Erwerbspersonen 38 in der Land- und Forstwirtschaft, 39 im produzierenden Gewerbe tätig. Eine Flurbereinigung mit 54 Beteiligten erfolgte 1960/1972 über eine Fläche von ca. 136 ha. Von den Landwirtschaftsbetrieben arbeiteten 1969 noch ein Betrieb im Vollerwerb, zwei andere im Nebenerwerb.

Bellenberg war bis 1921 mit Vahlhausen vereinigt und wurde dann selbstständige Gemeinde. Die bis 1921 gemeinsame Nummerierung der Hausstätten wurde nun getrennt nach der Lage der Häuser eingeführt. Am Meierberg ist 1959 eine kleine Wohnsiedlung entstanden.

Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten

  • Fachwerkhäuser (ältestes von 1754, Vierständerbau)
  • Bronzezeitliche Hügelgräber
  • Dorfgemeinschaftshaus
  • Freilichtbühne Bellenberg, einzige lippische Naturbühne, Aufführungen von Laienspielern (1949 gegründet)
  • zwei Kohlensäurebrunnen

Literatur

Alte Ansichten und Pläne

  • Karte der Vahlhauser und Bellenberger Zehnten, Steneberg, ca. 1 : 1930, 1840 (StAD).

Ortsgeschichte

siehe auch Isermann 1890/1977, u. a. S. 213-215.


  • (Quelle) Herbert Stöwer: Lippische Ortsgeschichte : Handbuch der Städte und Gemeinden des ehemaligen Kreises Detmold. - Lemgo: Landesverband Lippe, 2008. - 600 S. : zahlr. Ill., Kt. - ZXIU 101. - S. XXX

Weblinks

Status der Seite

Quelle: Stöwer 2008

3.10.2024 angelegt

Fußnoten