Gottschalck, Martin (1634-1686)

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Prof. Dr. jur. Martin Gottschalck (* 1634 in Wolfhagen; † vor dem 28.12.1686 in Detmold) war Prof. für kanonisches Recht in Rinteln und lippischer geheimer Kanzleirat in Detmold sowie Konsistorialpräsident.


GND http://d-nb.info/gnd/124800483
Andere Namen Gottschalk, Martin
Geburtsdatum 1634
Geburtsort Wolfhagen (Hessen)
Sterbedatum begraben 28.12.1686
Sterbeort Detmold
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Jurist, Hochschullehrer
Lippe-Bezug
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen
Wikipedia Kein Eintrag

Leben

Geboren 1634 in Wolfhagen in Hessen. Er studierte in Marburg erst Theologie, dann Jura.

1659 theologische Disputation an der Universität Marburg; 1668 Promotion zum Dr. jur. an der Universität Marburg. Er wurde Professor für kanonisches Recht an der Universität Rinteln.

1679 wurde er Lippischer Geheimer Kanzleirat in Detmold. Von 1682 bis 1683 übte er auch das Amt des Konsistorialpräsidenten aus.

Er ist im Dezember 1686 in Detmold gestorben und wurde am 28.12.1686 in der Kirche beerdigt.

Als Konsistorialpräsident

Er gehörte mit Eberhard Wippermann, Dr. Hoffmann, dem Superintendenten Hildebrand zu Lüdenhausen, Superintendent Schröder zu Horn und Pastor Lampe zu Detmold zu der Kommission, welcher der Entwurf der von dem Generaluperintendenten Zeller ausgearbeiteten Kirchenordnung von 1684 zur Begutachtung vorlag.

»Was die im ersten Kapitel behandelten allgemeinen Grundsätze der Kirchenordnung anlangt, so muß im Entwurf ein Gegensatz zu den Augsburgischen Konfessionsverwandten ausgedrückt gewesen sein. Der Konsistorialpräsident erinnerte, daß dies nicht geschehen solle, um so weniger, als die Prediger beim Antritt ihres Amtes in den Reversalien gelobten, daß sie nach der Augsburgischen Konfession lehren wollten. Auch muß ein besonderer Punkt, die Heranziehung der Lutheraner zum reformierten Gottesdienst betreffend, im Entwurf behandelt sein. Der Konsistorialpräsident bemerkte hierzu, das dienstliche Mittel zu solchem Zweck sei die Beibehaltung der hergebrachten Kirchengebräuche«.

Bei dem Satze über die Handhabung der Kirchenzucht bemerkte er, man dürfen den Kirchenältesten nicht zu schwere Verpflichtungen auferlegen, sonst weigerten die Erwählten die Annahme des Amtes. Auch möge die Kirchenzucht etwas von ihrer Strenge nachlassen, denn die Strenge habe zwar zu den zeiten der Apostel Grund gehabt, weil damals üble Nachrede bei den Heiden um jeden Preis zu verhüten war, jetzt aber gebe es eine christliche Obrigkeit, welche alle Vergehen strafe. Dem Worte Gottes und christlicher Praxis entspreche es weit mehr, die Gemeindeglieder durch Ermahnungen als durch Strafen und Polizeimaßregeln im Guten anzuhalten. 

Über spezielle Seelsorge sprach sich Gottschalck dahin aus: »Pastorale Besuche der Gemeindeglieder sind ein frommer und guter Brauch, aber bei dieser Gelegenheit in Betreff der Sitten und des Lebens der Hausgenossenschaft zu inquirieren und diese Visitation von der Kanzel zu verkündigen, das führt leicht zu Mißbräuchen.« 

Am 25. November 1683 wurde Gottschalk nach Wien gesandt, deshalb folgte ihm als Konsistorialpräsident Johann Barkhausen.


Werke

Selbständige Veröffentlichungen

  • Disp. theol. ad Joh. I (Marburg. 1659)
  • Diss. inaug. crutinens assertionum ex universo jure selectarum centurias tres, cum ulterioribus additioinibus ex jure feud. et publico (Diss. Marburg. 1668)
  • Disp. de matrimonio illicito (Rinteln. 1677)
  • Disp. de jure agrorum (Rinteln. 1677)
  • Gründliche Wiederlegung einer irrigen von Paderborn contra Lippe, in dero bey dem Hochlöblichen Käyserl. Reichs-Hoff-Rath wegen Herrschafft Sternberg etc. in anno 1640 angefangenen und annoch schwebenden Strittigkeit übelabgefasten und in verschiedenen Schrifften â part communicierten Neben-Information (1680)
1an:LH 76 XXX
  • Tr. de jure agrario seculari et ecclesiastico. Hrsg. J. Festing (2. Aufl. 1691)
  • Disp. centuriam controversiarum civilium, juncta Mantissa ex jure publ., feud. canon, exhibens (Rinteln. 1679)

Literatur

  • Strieder: Grundlage zu einer Hess. Gelehrten u. Schriftsteller Geschichte (1785) Bd. 5, S. 31
https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10735216_00039.html
  • Hänsel, Willy: Catalogus professorum Rinteliensium (1971)


Weblinks

  • Butterweck 1926, S. 256

Status der Seite

Quelle: Autorenlexikon 2, Butterweck 1926

8.3.2021 angelegt, 30.8.2022 ergänzt

Fußnoten