Eschenburg, August (1823-1904)

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August Eschenburg (* 21. Oktober 1823 in Braunschweig; † 6. April 1904 in Detmold) war Jurist und von 1876 bis 1885 lippischer Staatsminister und Regierungspräsident.

GND http://d-nb.info/gnd/135913470
Andere Namen Eschenburg, Heinrich Friedrich August (voller Name)
Geburtsdatum 21.10.1823
Geburtsort Braunschweig
Sterbedatum 6.4.1904
Sterbeort Detmold
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Verwaltungsjurist
Lippe-Bezug
Beziehung zu Personen
  • Sohn von Wilhelm Arnold Eschenburg
  • Bruder von Arnold Eschenburg
  • verheiratet seit 5.3.1854 mit Hermine Niemeyer aus Herberhausen
Beziehung zu Institutionen
  • Regierung als Staatsminister
Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/August_Eschenburg_(Politiker)

Leben

Geboren am 21.10.1823 in Braunschweig als Sohn des Juristen Wilhelm Arnold Eschenburg. (Er ist der ältere Bruder des Mediziners Arnold Eschenburg.) Er kam 1829 im Alter von 5 Jahren nach Detmold, als sein Vater in Lippe sein Amt als Kammerdirektor antrat. Er besuchte das Gymnasium Leopoldinum und macht e mit 19 Jahren (also Frühling 1843) dort Abitur.

Er studierte sechs Semester Jura an den Universitäten Göttingen und Heidelberg. In Heidelberg schloss er sich der Burschenschaft der Saxo-Borussia (?) an. Am 9. September 1846 machte er Examen. in Lippe wurde Eschenburg zunächst Auditor und versuchte zur Advokatur zugelassen zu werden. 1848 erlebte er den Rücktritt seines Vaters vom Amt des Regierungspräsidenten während der revolutionären Ereignisse 1848 in Lippe. Am 20.4.1849 wird er zum Militärauditeur des nach Schleswig-Holstein ausmarschierenden Lippischen Bataillons ernannt, damit erhält er gleichzeitig den Rang eines Premier Leutnants. Nach dem Waffenstillstand im Juli kehrt das Bataillon am 12. August nach Lippe zurück, und Eschenburg nahm seinen Dienst in seiner Amtsstube am Rosental in Detmold wieder auf.

1852 wird Eschenburg zum Asessor ernannt (mit einem Jahresgehalt von 250 Talern). Seit dem 5.3.1854 ist er verheiratet mit Hermine Niemeyer aus Herberhausen. Er wird als Ministerial-Referent von Fischer (Laurenz Hannibal) in sein Ministerium berufen. 1858 wird er Mitglied der Obergerichte, behält aber seine Stelle als Landsyndikus bis Ende 1869.

Wirken als Regierungspräsident

Am 11.1.1876 wird Eschenburg von Fürst Woldemar zum Regierungspräsidenten und Staatsminister berufen. Er widmete sich der Schaffung eines neuen Wahlgesetzes und der Wiederherstellung regulärer Verhältnisse – seit 1870 war der Landtag nicht mehr einberufen worden. Das neue Wahlgesetz wurde dann vom Ständelandtag beschlossen. Sein zweites Projekt war ein Gesetz „die Zusammensetzung des Landtages und die Ausübung der Rechte desselben betreffend“. Damit gelang auch für Lippe die Aufhebung der rückständigen Verfassung von 1836 und der „Übergang vom alten Ständestaat zu einem modernen konstitutionellen Staatswesen“[1].

Als Woldemar sich 1878 entschloss, in Lippe ein eigenes Landgericht zu etablieren, um eine preußische Zuständigkeit für Lippe zu vermeiden, kümmerte sich Eschenburg um die Reform des Justizwesens. Im Frühjahr 1879 bewilligte der Landtag die Mittel zum Bau des Landgerichtsgebäudes, das schon zum Jahresende bezugsbereit war. Auch die rechtliche Neuorganisation der Landeskirche (Einrichtung der Landessynode, freie Pfarrerwahl der Gemeinden, das kirchliche Besteuerungsrecht) geht auf Eschensburgs Wirken zurück.

Eschenburg trat schließlich auf eigenen Wunsch 1885 in den Ruhestand, nachdem Fürst Woldemar 1884 von ihm die Mitwirkung an einer gesetzlichen Regelung seiner Nachfolge erwartet hatte, an der Eschenburg nicht mitwirken wollte.

Er starb am 6.4.1904 nach kurzer Krankheit.


Literatur

  • Arnold Eschenburg (1823-1904) : Lippischer Staatsminister. - In: Menschen vom lippischen Boden : Lebensbilder / hg. von Max Staercke. - Detmold : Meyer, 1936. - S. 274-276.
https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/content/pageview/6432484

Weblinks


Status der Seite

Quelle: Menschen ... 1936

11.09.2022 angelegt

Fußnoten

  1. Menschen ..., S. 275