Dettmer, Wilhelm (1900-1946)

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Wilhelm Dettmer
Bild: Lippischer Kalender (1934)
Wilhelm Dettmer mit Adjutant
Bild: Lippische Landesbibliothek, BA LP-4-38

Wilhelm Dettmer (* 1900 in Detmold; † 1946) war ein SA-Mitglied, das 1933 am Mord an Felix Fechenbach beteiligt war.

GND Kein Eintrag
Andere Namen
Geburtsdatum 1900
Geburtsort Detmold
Sterbedatum Herbst 1946
Sterbeort
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) SA-Mann
Lippe-Bezug
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen
Wikipedia Kein Eintrag

Leben

Wilhelm Dettmer wurde 1900 in Detmold geboren, als Sohn des Detmolder Gastwirts August Dettmer, dem in der Bruchstraße die Wirtschaft Zur Traube gehörte.

Er besuchte die Realschule und nahm ab 1917 am ersten Weltkrieg teil in einer Matrosen-Artillerie-Abteilung auf Helgoland. Anschließend machte er eine kaufmännische Ausbildung.

Um 1920 gehörte er dem Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbund an, einer antisemitischen Organisation, die 1922 verboten wurde. Später wurde er Mitglied im Stahlhelm.

1925 wurde er als Vertreter einer Weingroßhandlung des Betrugs und des Meineids angeklagt und 1927 zu einem Jahr Haft verurteilt, die später zu 4½ Monaten reduziert wurden.

Er wurde am 1. Juni 1930 Mitglied der NSDAP, sah sich selbst aber bereits seit 1928/29 »Unterstützer« der Partei.[1] Seit dem 1. April 1930 war Dettmer bereits Mitglied der SA. Er wurde rasch Führer des SA-Sturms 75. 1932 war er bereits der »Kopf« der lippischen SA.

Seine erste Frau Dora starb am 27. Januar 1933 bei einem Feuer in der Gastwirtschaft des Vaters.

Nach der Machtergreifung März 1933 und Beteiligung am Mord Fechenbachs

Dettmer war vom 1. April bis zum 15. November 1933 Abgeordneter der NSDAP im lippischen Landtag. Nach Hartmann war er Teil einer NSDAP-Seilschaft um Walter Steinecke, die als Steinecke-Fraktion bezeichnet wurde.[2]

Dettmer war an der Organisation des Mordes an Felix Fechenbach beteiligt; er wurde später als »Hauptverantwortlicher für die Planung des Mordes angesehen.«[3] Fechenbach war seit dem 11. März 1933 in »Schutzhaft« und sollte am 7. August 1933 in das bayerische KZ Dachau überführt werden. Als SA-Standartenführer war Dettmer kommissarischer Führer der lippischen SA. Dettmer bat Staatsminister Riecke darum, den Transport von Detmold nach Warburg durch SA-Hilfspolizei durchführen zu lassen[4] und entsandte dazu SA-Sturmführer Josef Focke, SA-Standartenreferent Karl Segler, SS-Mann Paul Wiese und SA-Obertruppführer Friedrich Grüttemeyer, die den Mord gemeinschaftlich durchführten.

Dettmer machte weitere Parteikarriere. Er wurde am 15. August 1933 mit der Führung der SA-Brigade 65 beauftragt. Im September 1933 wurde er hauptamtlicher SA-Führer mit festem Gehalt. Vom 1. November 1933 bis zum 30. April 1934 war er Sonderbeauftragter für das Land Lippe. Am 15. November 1933 wurde er bereits zum SA-Oberführer befördert.

Im Mai 1934 wurde er von Detmold nach Bielefeld versetzt, 1936 nach Stuttgart und 1943 zurück nach Bielefeld. Er diente in den letzten Kriegsmonaten als Kapitänleutnant.

Dettmer starb im Herbst 1946.[5]

Literatur

Weblinks

Status der Seite

Quelle: Hartmann 2013.

14.02.2025 angelegt

Fußnoten

  1. Hartmann 2013, S. 54.
  2. Hartmann 2013, S. 54.
  3. Lüking 2013, S. 50.
  4. Lüking 2013, S. 47.
  5. Hartmann 2013, s. 57. - https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/periodical/pageview/7336980?query=%22wilhelm%20dettmer%22.