Detmold (Stadt)

Aus lippelex.de
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Detmold um 1806
Lippische Landesbibliothek, 1 D 6
Wappen der Stadt Detmold
Quelle: Wikimedia Commons

Detmold ist eine Stadt im Kreis Lippe. Dieser Artikel beschreibt die alte Stadt Detmold, die seit der Kommunalreform 1970 in Nordrhein-Westfalen Teil der Großgemeinde Detmold ist. Verwaltungsmäßig ist die heutige Kernstadt in zwei Ortsteile geteilt, nämlich Detmold-Nord und Detmold-Süd. Während Detmold-Nord auch die Altstadt umfasst, enthält Detmold-Süd auch die »Neustadt«.

GND https://d-nb.info/gnd/4011555-0
Andere Namen
  • Wunderschöne
  • Lippe-Detmold
Teil von Kreis Lippe
Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Detmold

Geschichte

Autor: Herbert Stöwer

Historische Entwicklung
Gemeindefläche 9,74 qkm (1961); 9,77 qkm (1970)
Ehemaliges Amt Amtsfrei (bis 1879), Sitz des Amtes Detmold
Kirchengemeinde Detmold (1875 und früher)
Einwohnerzahl 1.260 (1626*), 2.059 (1776), 23.202 (1939), 30.178 (1950), 28.729 (1968), 30.279 (1991), 29.247 (2000), 29.673 (2004), 29.694 (2006)

Lage

Detmold liegt auf einem Schwemmfächer, den die Berlebecke nach dem Durchbruch durch die nördliche Muschelkalkkette des Osnings, des Teutoburger Waldes, in der Werretalaue gebildet hat. Dadurch entstand für die Gründung einer Stadt ein zwar kleines, aber gut zu sicherndes Terrain, das nach Osten und Westen von sumpfigem Gelände (Kuhkamp bzw. Bruch) begrenzt und von Südosten nach Nordwesten von der Werre und der Berlebecke begleitet wurde. Von Süden nach Norden durchquerte an dieser Stelle eine alte Wegeverbindung aus Richtung Paderborn über die Gauseköte die Talaue, während der Weg von Horn in Richtung Lage und Herford südlich vorbeiführte und erst nach der Stadtgründung in die Stadt hinein geleitet wurde.

Vorgeschichte

Im Bereich der späteren Stadtfeldmark befanden sich schon vor der Stadtgründung die Siedlungen Dedinctorp, Odermissen, Rödlinghausen, Pöppinghausen (s. auch unter Hiddesen) und vielleicht auch Wehrenhagen.

Pöppinghausen, ein Einzelhof im Bereich des heutigen Freilichtmuseums, der 1350 als Poppinchusen erstmalig erwähnt wird und Otto zur Lippe als Grundherrn gehörte, ist erst im 17. Jahrhundert als Bauernhof aufgegeben und von der Landesherrschaft übernommen worden. Von einer Siedlung Wehrenhagen gibt es keinen eindeutigen urkundlichen Nachweis, doch spricht einiges dafür, dass im 12./ 13. Jahrhundert vor der Stadtgründung hier bereits ein Versuch unternommen worden ist, eine Waldhufensiedlung anzulegen.

In Dedinctorp, das 1339 mit einem halben Hof zum ersten Mal erwähnt wird und aus mehreren Höfen bestand, sind im 14. Jahrhundert die Familien Bose und von Gummern als erste Grundherrn festzustellen. Im 15. Jahrhundert verfügte der Landesherr über den Zehnten, zuletzt mit einer Belehnung im Jahre 1467 an Heinrich von dem Bussche, bei der von dem Bussche auch das Gut und Holz daselbst zu Lehen empfing. Heute weist kein Ortsname oder Flurname auf die Lage der Siedlung hin. Doch wusste man nach Lehnsakten der Familie von Exterde im 18. Jahrhundert noch, dass das Dedinghauser Feld in der Gemarkung diesseits Herberhausen lag. Das entspricht dem Hohenloher Zehntgebiet, das sich zwischen Schoren und Hakedahl nordöstlich der Stadt befand. Ein Herebold von Dincthorp (= Dedinctorp) wurde bereits beim Bau der Falkenburg am Ende des 12. Jahrhunderts von Bernhard II. zur Lippe und seinem Sohn Hermann neben elf weiteren Ministerialen und Vasallen als Bürge bei einem etwaigen Vertragsbruch gegenüber dem Paderborner Bischof benannt. In einer Urkunde von 1259 wird ein Hereboldus de Dedinctorp neben anderen Familienangehörigen als Ministeriale Bernhards III. bezeichnet. Der Name dürfte sich auf die spätere Wüstung Dedinctorp bei Detmold beziehen.

In der westlichen Feldmark lag die Siedlung Odermissen. Auf einem Wall, genannt der freie Winkel bei Odermissen, durfte der Burgmann Alrad der Schwar(t)ze 1348 mit Zustimmung Ottos zur Lippe ein Haus und eine Festung bauen. Es handelt sich um das spätere Braunenbruch. Den Zehnten zu Odermissen, der sich in der südwestlichen Feldmark lokalisieren lässt, hatten die Schwartzen nachweislich von den Lippern zu Lehen.

In einer Urkunde von 1409 werden ein Hof sowie der Zehnt zu Rödlinghausen erwähnt. 1462 bemeierten Bernhard VII. und Simon zur Lippe den Bürgermeister und Rat der Stadt Depmolde mit ihrem Hof zu Roetlinghausen. In einer weiteren Urkunde gab die Familie von der Borg, der der Hof zu Rotelinckhusen verschrieben war, die Zustimmung zum Verkauf an die Stadt. Bis 1528 war der Hof noch Pfandobjekt des Landesherrn. In den lippischen Landschatzregistern taucht er nicht auf. Später ist der Name nur noch für ein Neubaugebiet und eine Straße in der östlichen Gemarkung verwendet worden.

Auch im Bereich der späteren Meierei Johannettental im Stadtfelde in der »vrighe(n) strate« vor Spork befand sich 1395 ein Hof der von Gummern. In den Landschatzregistern wird er nicht genannt, daher ist auch kein besonderer Ortsname überliefert. Er mag zunächst zur Waldhufensiedlung Spork gehört haben. Alle genannten Siedlungen sind aufgegeben und in die städtische Flur einbezogen worden, vermutlich beginnend mit Wehrenhagen, dann in der Reihenfolge Odermissen, Dedinctorp, Rödlinghausen und Pöppinghausen.

Stadtgründung

Wann die Stadt inmitten dieser Feldflur auf einer nur kleinen verfügbaren Fläche gegründet worden ist, das ist mit Hilfe der urkundlichen Überlieferung nur ungefähr zu erschließen. Zum ersten Mal erwähnt wird der Raum Detmold bereits in der fränkischen Geschichtsschreibung bei der Schilderung einer Schlacht Karls des Großen gegen die Sachsen im Jahre 783. Die Feldschlacht hat demnach in der Nähe des Ortes stattgefunden, wo sich die Sachsen zum Kampf formiert hatten, wie es wörtlich heißt »in loco, qui Theotmalli vocatur, juxta montem, qui Osnengi dicitur«, also in der Gegend, die Theotmalli genannt wurde, bei dem Gebirge Osning. Es besteht kein Zweifel, dass mit Theotmalli, das in anderen fränkischen Quellen »Theotmelli« oder ähnlich bezeichnet wurde, der Raum Detmold gemeint ist. Theotmalli bedeutet Volksgerichtsplatz und ist als Lagebezeichnung in der Überlieferung des 11. Jahrhunderts für einige Ortschaften vor allem südöstlich der späteren Stadt Detmold gebräuchlich. Der Flurname Thiesplatz in der zu Heiligenkirchen gehörenden Flur des Meiers zu Wantrup unterhalb der Grotenburg mit dem Großen und Kleinen Hünenring dürfte die Lage des Volksgerichtsplatzes im Gau Theotmalli festgehalten haben. Von einer Stadt Detmold kann zu diesem Zeitpunkt noch nicht die Rede sein. Dennoch berichtet die Lebensbeschreibung des Bischofs Meinwerk (Vita Meinwerci), dass im Jahre 1023 ein Altarstein von ansehnlicher Größe von Thietmelle herbeigeholt und in dem neugegründeten Kloster Abdinghof in Paderborn zu Ehren des Heiligen Stephan aufgestellt worden ist. Der Altarstein soll von Papst Leo III. bei seinem Besuch im Jahre 799 geweiht worden sein. Wenn das so zutrifft, wird die päpstliche Weihe mit der Schlacht Karls des Großen in Verbindung zu bringen sein, der der Sage nach zum Dank für die gewonnene Schlacht eine Kapelle hat errichten lassen. In der Lebensbeschreibung Meinwerks (1015-1036) wird auch noch ein Priester Waldier erwähnt, der der neugeweihten Paderborner Domkirche seinen Besitz in Winnithi überließ und dafür die Kirche zu Thietmelli mit sechs Pflügen und ein Pferd auf Lebenszeit erhielt. Von dieser Kirche müsste der Altarstein nach Paderborn gebracht worden sein. Erich Kittel vermutet, dass die Detmolder Kirche, dessen Schutzpatron später nachweislich St. Vitus war, ursprünglich dem Hl. Stephanus geweiht und demnach eine Urpfarreikirche gewesen sein könnte, von der andere Kirchspiele – wie Heiligenkirchen – abgetrennt worden sind. Der Landbesitz von sechs Pflügen Größe ließe sich nur am Papenberg bzw. Königsberg vermuten.

Nach dem frühen 11. Jahrhundert schweigen für zweihundert Jahre die Quellen, bis nach einer zwar nur in einer Abschrift des 18. Jahrhunderts überlieferten Urkunde von 1223 ein Pfarrer Hermann de Thedmelle in einer das Kloster Gehrden betreffenden Urkunde des Paderborner Domherrn Volquin von Schwalenberg neben den Pfarrern von Sandebeck und Steinheim als Zeuge genannt wird.

Die älteste vom Rat der Stadt ausgestellte Urkunde datiert von 1305. Ferner wurde drei Jahre zuvor in Detmold eine Urkunde Simons I. zur Lippe ausgestellt. Schon 1254 wird ein Gograf zu Tetmele urkundlich erwähnt. Auch von der Kirche in Detmold wissen wir, dass 1263 der Domdechant Rabodo Archidiakon für Detmelle war. Später gehörte sie stets zum Archidiakonat Lemgo des Paderborner Domküsters. Um 1254/1263 wird Detmold als Stadt vorhanden gewesen sein. Sie könnte zwischen 1250 und 1265 von Bernhard III. zur Lippe (1229-1265) gegründet worden sein, der auch als Gründer der lippischen Städte Horn und Blomberg angesehen wird. Wie Erich Kittel deutlich gemacht hat, muss die Nichterwähnung Detmolds bei der Privilegienbestätigung für die Neustadt Lemgo im Jahre 1283, in der die anderen vorhandenen lippischen Städte genannt werden, nicht gegen die Existenz der Stadt Detmold sprechen, weil vermutlich ein älteres Privileg der um Jahrzehnte älteren Lemgoer Neustadt als Vorlage gedient hat.

Gliederung der historischen Stadt

Wie auch die anderen alten lippischen Gründungsstädte weist der Stadtgrundriss das charakteristische Dreistraßenschema auf, bei dem drei Längsstraßen je nach verfügbarer Fläche mindestens durch eine Querstraße miteinander verbunden sind. Der Kreuzungspunkt im Zentrum war die bevorzugte Stelle für die Stadtkirche, das Rathaus und den Marktplatz. Abweichungen sind nur dort festzustellen, wo der Stadtgrundriss – wie z. B. durch eine Vorgängersiedlung (s. Horn) – gestört wird. Anhaltspunkte für eine Vorgängersiedlung an der gleichen Stelle sind in Detmold nicht erkennbar. Die Stadt war im Mittelalter von einer Stadtmauer, einem Wall und einem doppelten Graben umgeben. In die Stadt hinein führten zunächst zwei Tore: das Lemgoer Tor und das Hornsche Tor. Die Bruchpforte kam erst später hinzu. Der Name des Gaues Theotmalli ist offenbar – wie bei Lemgo – auf die in dem Gau neu entstandene Stadt übertragen worden.

Während in Lippstadt und Lemgo die Stadtgründer zugestanden haben, dass sie ihre Burg nicht in der Stadt anlegen wollen, ist in Horn und Blomberg wie dann auch in Detmold ein Areal im Stadtkern von der Burg besetzt worden. In Horn ist deutlich erkennbar, dass die Stadtburg ursprünglich nur eine bescheidene Fläche eingenommen hat. In Detmold war die Situation wohl ähnlich. Hier dürfte die zunächst kleine Fläche erst nach dem spätmittelalterlichen Ausbau etwa auf ein Stadtviertel ausgedehnt worden sein. Hauptverkehrsachse war in Detmold nicht wie gewöhnlich die mittlere Längsstraße, bestehend aus der Schülerstraße und Bruchstraße, sondern die Querachse Lange Straße. Die Schülerstraße endete im Osten vor dem sog. Bürgerturm und vor der Stadtmauer, die Bruchstraße im Westen vor dem Stadtbruch. Für den Marktplatz stand nur eine kleine Fläche Östlich der Langen Straße zur Verfügung (1494 im »Blecke« genannt), während die Fläche bei der Stadtkirche westlich der Langen Straße als Friedhof diente. Eine Außenbefestigung in Form einer durchgehenden Landwehr hat Detmold anders als Lemgo nicht besessen, wenn auch Teilstücke wie beim Steinstoß oder westlich der Ortslage von Heidenoldendorf durch Flurnamen nachweisbar sind. Reste eines Wartturms sind am Vietbusch zwischen Heidenoldendorf und Hiddesen erhalten geblieben. Für sonstige mögliche Warten der Stadt Detmold sind wir ausschließlich auf Flurnamen angewiesen, und zwar bei Hohenwart (Hakedahl) und Hohe Warte (Hahnberg, Berlebeck).

Nicht eine besonders verkehrsgünstige Lage wird die Ursache für die Lipper gewesen sein, an dieser Stelle die Stadt Detmold zu gründen. Es wird im 13. Jahrhundert der Ausbau einer Landesherrschaft gewesen sein, der nach der Gründung der Stadt Lemgo um 1190, der Stadt Horn und Blomberg etwa 1240 bis 1250 einer zusätzlichen Absicherung und Vervollständigung zu einem Städteviereck um die Mitte des 13. Jahrhunderts bedurfte. Nicht zu vergessen sind dabei die außerhalb der Städte gelegene Burg Brake sowie die um 1194 zur Sicherung des Passübergangs über den Osning gebaute Burg Falkenberg und die von den Lippern neu angelegten Waldhufensiedlungen des 12./ 13. Jahrhunderts, die etwa vorhandenen Grundbesitz ausweiteten.

Von besonderer Bedeutung war daher die landesherrliche Burg, die sicherlich zusammen mit der Stadt entstanden ist und zu deren Verteidigung Burgmannen und Kriegsknechte zur Verfügung standen. Sie wohnten in der Burg oder auf freien Höfen in der Stadt und hatten Grundbesitz in der Nähe der Stadt, in den Fluren der wüstgefallenen Dörfer bzw. in der Stadtfeldmark. Zu den Burgmannen gehörte die Familie Schwartz (de Swarte), die sich 1348 – wie bereits ausgeführt– im freien Winkel der Wüstung Odermissen ein festes Haus gebaut hatte (heute Braunenbruch), das dem Landesherrn offen stehen sollte. Auch in der Stadt besaß die Familie später Burgmannensitze. 1351 wohnte nachweislich die Familie von dem Bussche in der Stadt, die im Jahr zuvor schon Häuser in Detmelle besaß.

Im 16. Jahrhundert folgte ihr die Familie von Exterde. Auf der landesherrlichen Burg bzw. in deren unmittelbarer Nähe hatten die Burgmannen von der Borg ihren Sitz. Sie mussten jedoch im Zuge der Erweiterung der Burganlage im 16. Jahrhundert auf die Schülerstraße ausweichen. Erst zu Beginn des 15. Jahrhunderts erhielt die Familie Waltering gen. Quaditz aus Lemgo ein Detmolder Burglehen. Trotz grundherrlicher Rechte in der Detmolder Feldmark lassen sich dagegen Burgsitze der Familien von Gummern und Bose in Detmold nicht nachweisen.

Das älteste erhaltene Stadtrechtsprivileg der Stadt Detmold datiert erst vom 15. März 1361. In der Urkunde verlieh Simon III. seinen opidanis in Detmelle die Rechte, wie sie die Stadt Lippstadt von seinen Vorfahren bekommen hatte, aber auch die Schweinemast und ein Holzleserecht im herrschaftlichen Walde und das Nutzungsrecht für die Woldemeine. Darüber hinaus durften die Bürger den Weg von Horn nach Lage, der im Süden die Stadt nur streifte, durch die Stadt führen. In einem weiteren Privileg vom gleichen Tage wurde der bestehende Vitusmarkt bestätigt und ein zusätzlicher Jahrmarkt am Martinitage bewilligt. Wenn in dem Privileg auch davon die Rede ist, dass den Bürgern, die ein steinernes Gebäude errichten wollten, erlaubt wurde, Steine zu brechen sowie Sand und Lehm zu graben, wo sie möchten, so scheint es einen Nachholbedarf dafür gegeben zu haben. Der erwähnte Martinimarkt wurde 1604 durch Verlegung auf den Andreastag zum noch bestehenden Andreasmarkt, bekannt auch als Andreasmesse.

Auffallend ist, dass Detmold anders als die anderen vorhandenen lippischen Städte in der Landesteilungsurkunde von 1344 nicht erwähnt wird. Nach dem Tode Bernhards V., dem in der brüderlichen Teilung die Herrschaft jenseits des Osnings zugefallen war, einigte sich 1366 seine Witwe mit ihrem Neffen Simon III. u. a. über die Abtretung des ihr verschriebenen Weichbilds (wycbelde) Detmold mit Gericht nach Einlösung der Burg Holzminden. In der Urkunde wird auch das Schloss Detmold erstmalig genannt. Unter Gericht ist hier wohl der landesherrliche Stadtrichter zu verstehen. Das Gogericht im Kirchspiel Detmold tagte 1365 in Biesen, 1438 auf dem »Vryethove« zu Detmold. Gograf war 1365 der lippische Freigraf.

1420 werden die obere und die niedere Mühle vor dem »slote« zwischen den Toren nach Lemgo und Horn erwähnt.

Entwicklung zur Residenzstadt und Landeshauptstadt

Das fehdereiche 15. Jahrhundert brachte für die städtische Entwicklung einen herben Rückschlag, besonders in der Soester Fehde, in der 1447 insbesondere Blomberg und Detmold geplündert und verbrannt wurden. Der Fehde fiel auch die Burg Detmold zum Opfer. Bald danach wurde im Jahre 1453 das Süsterhaus Marienanger in der Schülerstraße an der Stelle des freien Hofs der Familie von dem Bussche gegründet. Die Schwestern unterwarfen sich 1456 der Augustinerregel. Die Annahme, dass 1446 in Detmold auch ein Kloster der Klarissen vorhanden gewesen wäre, kann als widerlegt gelten. 1460 entstand im landesherrlichen freien Hof am Kirchhof »Im Ort« ein Heilig-Geist-Hospital. Von dem vom Landesherrn zur Verfügung gestellten Grundstück wurde jedoch ein Teil zurückbehalten, weil man die Burg nicht nur wiederaufbauen, sondern zu einem mächtigen Wasserschloss erweitern wollte. Wie es wörtlich heißt: »men alze dencken, eynen graven to makende umme unse borch«. Bernhard VII. beabsichtigte offensichtlich, anstelle von Blomberg Detmold zur bevorzugten Residenz zu machen. Das zeigt sich u. a. daran, dass ab 1468 fast alle Urkunden in Detmold ausgestellt wurden und dass Bernhard VII. 1474 das Schloss Blomberg mit Inventar seinem Drosten Arnd von der Borch übergab. Einen Hinweis auf diesen Plan des Landesherrn bringt auch die erst 1864 entdeckte Jahreszahl 1470 am Detmolder Schlossturm. In einer landesherrlichen Rechnung von 1493/94 wird erstmalig von einem »niggenhus to Dethmolde« berichtet.

Die Nachfolger Bernhards VII. setzten die Bemühungen zum Ausbau der Residenz bis zur 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts fort. Bauausgaben und Wallschatz lassen die weitere Entwicklung der Schlossanlage bis zum Residenzschloss mit Wall und vier Rondellen verfolgen. Im Zusammenhang damit standen Bemühungen, den beim Schloss gelegenen Burgmannenhof der Familie von der Borch an die Süsterstraße (Schülerstraße) zu verlegen, die erst in den 1560er Jahren zum erfolgreichen Abschluss gekommen sind. Inzwischen wurden wiederum in den Jahren 1544/1547 große Teile der Stadt durch Brände zerstört. Schwere Schäden erlitten die Vituskirche und das Rathaus. Den Flammen fielen 1547 allein 70 Häuser zum Opfer. Einen Rückschlag erlebte die Stadt auch, als Simon VI. sich wegen einer kinderlosen Ehe in die Waldeinsamkeit der Falkenburg zurückziehen wollte und schließlich in seiner zweiten Ehe Schloss Brake zu seinem ständigen Aufenthalt wählte. Das führte dazu, dass inzwischen in Detmold eingerichtete Zentralbehörden nach Lemgo übersiedeln mussten. Doch setzte sich nach den Auseinandersetzungen mit der Stadt Lemgo im Jahre 1609 die entgegengesetzte Tendenz durch. 1610 wurde bereits das 1593 gegründete Hofgericht von Lemgo nach Detmold verlegt. Aber schon das Testament Simons VI. von 1597 zeigt das klare Ziel, Detmold als Landeshauptstadt beizubehalten. In die Regierungszeit Simons VI. fällt auch die Einrichtung der als Lateinschule wohl schon früher bestehenden sog. Provinzialschule 1602 / 03, nachdem die Gebäude des Süsterhauses nach der Säkularisierung und einem notwendigen Umbau dafür zur Verfügung standen. In den Räumen des Süsterhauses hatte auch die Bibliothek Simons VI. nach seinem Tode 1613 Platz gefunden. Sie wurde zum Grundbestand der 1614 begründeten »Gräflich öffentlichen Bibliothek«, der heutigen Lippischen Landesbibliothek. Die Anfänge der Höheren Töchterschule lassen sich bis 1830 zurückverfolgen. Ein eigenes Gebäude erhielt die Schule erst 1871.

Stadtregierung im 17. Jahrhundert

Infolge der Entwicklung zur Residenzstadt zeigt sich, dass seit Beginn des 17. Jahrhunderts immer mehr landesherrliche Beamte als Bürgermeister oder Ratsherren Einfluss auf die städtische Verwaltung nahmen. Das Stadtregiment lag ohnehin in den Händen nur weniger Familien, denn nach der Stadtverfassung wählten sich in der Regel der jährlich alternierende Regierende und Alte Rat wechselseitig. Neben den beiden Ratsgremien, bestehend aus je einem Bürgermeister, zwei Kämmerern und fünf Ratsherren, gab es in Detmold zunächst nur die Gemeinheit, die bei den Ratswahlen kaum in Erscheinung trat. Ein besonderes Gremium für die Handwerksämter gab es in Detmold nicht. Im 17. Jahrhundert fungierten noch 16 Rottmeister als Gemeindevertretung. Sie waren der Einteilung der Stadt in 16 Bezirke entsprechend für die Verteidigung zuständig.

Die gräfliche Hofhaltung hatte in der Residenzstadt Detmold zu einer starken Differenzierung und Verfeinerung der Handwerksberufe sowie zur Ausweitung des Dienstleistungssektors geführt. Die Landwirtschaft spielte für den Broterwerb in der Regel nur eine neben- oder untergeordnete Rolle.

Im 17. Jahrhundert – verstärkt durch den Dreißigjährigen Krieg – hatte die Stadtbevölkerung insbesondere durch Krankheiten und Seuchen erhebliche Verluste zu beklagen. Vor allem Pest, Blattern und Ruhr waren die überwiegenden Todesursachen. Schon 1625/1626 musste der Friedhof bei der Marktkirche wegen vieler Pesttoter geschlossen und ein neuer Friedhof vor dem Lemgoer Tor angelegt werden. 1620 wurde die Hofapotheke als erste Apotheke in Detmold begründet, der 1655 eine zweite folgte.

Südliche Stadtausdehnung

Von erheblicher Bedeutung für die Entwicklung Detmolds war der Ankauf des Meierhofs zu Pöppinghausen durch die Landesherrschaft im Jahre 1634, denn er schuf die Voraussetzung für die Ausdehnung der Stadt nach Süden. Graf Friedrich Adolf zur Lippe (1697-1718) wollte nach dem Vorbild von Versailles ein herrschaftliches Lustschloss errichten und nutzte dafür das Gelände des zunächst weiter landwirtschaftlich, dann auch als gräfliche Wohnung genutzten Meierhofes Pöppinghausen. Er ließ einen schiffbaren Kanal im Tal der Berlebecke bis zu einer künstlichen Vier-Türme-Insel am Fuß des Büchenberges anlegen, auf dem er vom Schloss bis zur von ihm geplanten Schlossanlage Friedrichsthal fahren konnte. Die Anlage wurde jedoch nie gebaut. Als Kulisse für die Schifffahrt wurden 1706-1718 die Häuser der Neustadt als Beamtenwohnungen gebaut und die Friedamadolphsburg – zunächst Favorite genannt – geschaffen, ab 1850 umgebaut, jetzt Musikhochschule. Die Neustadt erhielt 1708 ein Privileg als selbstständiges Gemeinwesen unter einem herrschaftlichen Kommissariat. Das sogenannte »Gewächshaus« der Friedrichsthaler Anlage brannte dann mit seinem wertvollen Inventar bei einer Geburtstagsfeier der Gräfin am 3. Oktober 1729 ab. Erhalten ist nur das sogenannte »Krumme Haus«, das heute als Verwaltungsgebäude für das Westfälische Freilichtmuseum genutzt wird.

Nachdem 1736 die Meierei vom Schlossplatz in die Feldmark verlegt und nach der Gräfin in Johannettental umbenannt worden war, begann die Neugestaltung des Schlossplatzes und die Schaffung der Schlossvorgebäude. Die Wall- und Grabenanlagen der Stadt wurden teilweise ab 1759 beseitigt und der sogenannte Faule Graben (heute Rosental) zwischen 1780 und 1800 zugeschüttet. Die landesherrliche Verwaltung nahm verstärkt Einfluss auf die städtische Entwicklung, was u. a. darin zum Ausdruck kommt, dass eine 1763 geschaffene Polizeikommission von 1777/78 bis 1849 für städtische Polizeisachen und von 1825/27 auch für Bauplanung und Baupolizei zuständig wurde.

Kirchen

Im 18. Jahrhundert erhielten neben der ev.-ref. Stadtkirche (Erlöserkirche am Markt) auch andere Religionsgemeinschaften in Detmold ihre Gotteshäuser. Das Süsterhaus diente von 1690 bis 1716 den Hugenotten, von 1721 bis 1741 den Lutheranern als Kirche. Dann bekamen die Lutheraner und ein Jahr später die Juden ihr eigenes Gotteshaus. Die Katholiken folgten erst 100 Jahre später 1851/1852 mit der St. Bonifatius-Kirche am Wallgraben, heute Altersheim. Sie richteten 1892 ein eigenes Dekanat in Detmold ein.

Ausbau der Infrastruktur im 18./19. Jahrhundert

Durch Schaffung von Kultur- und Bildungseinrichtungen, die zum Teil für das ganze Land gedacht waren, wurde die Stadt seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ihrem Residenzcharakter in besonderer Weise gerecht. Zu denken ist an das Lehrerseminar (1781) und an das Komödienhaus (1778) sowie die sozialen Einrichtungen der Fürstin Pauline zu Beginn des 18. Jahrhunderts wie z.B. die Pflegeanstalt, das Waisenhaus, die Krankenstube, die Kinderbewahranstalt (1802) und die Schule für jüdische Kinder (1808). 1825/26 entstand ein neues Hoftheater, an dem Albert Lortzing mehrere Jahre tätig war. Neben Lortzing (1801-1851) sind Christian Dietrich Grabbe (1801-1836), Malwida von Meysenbug (1816-1903), Georg Weerth (1822-1856) und Johannes Brahms (1833-1897) zu nennen, die in Detmold gelebt und gewirkt haben.

Die bauliche Entwicklung setzte sich über den Stadtkern hinaus fort. 1780 bis 1809 wurden das Lemgoer und das Hornsche Tor sowie der Bürgerturm in der Schülerstraße beseitigt. Gegenüber der Neustadt wurde ab 1818/19 die Allee bebaut. In der Stadt entstand eine Anzahl klassizistischer Bauten. Mit der Aufteilung des Detmolder Bruchs 1863/69 wurde auch im Westen Raum verfügbar für eine neue Verkehrsachse, die Paulinenstraße, für Behördenbauten und das Bahnhofsgelände, nachdem 1880 eine Eisenbahnverbindung von Herford bis Detmold fertiggestellt worden war. Die Eisenbahnlinie wurde erst 1895 bis Altenbeken verlängert. Fünf Jahre später stellten die Straíšenbahnlinien nach Berlebeck und Hiddesen eine Verbindung zu den Nachbargemeinden her. Das Gelände hinter dem Bahnhof wurde als Industriegebiet genutzt, wobei die Möbelindustrie dominierte, deren Anfänge in Detmold bereits bis 1816 zurückreichen. Zu nennen sind auch die Etikettenfabrik Klingenberg (1877) und die Getränkefabrik Sinalco (1902). 1893 wurde eine Tischlerfachschule gegründet, die nunmehr als Abteilung vom Berufskolleg Felix-Fechenbach-Schule übernommen worden ist.

Seit 1835 ist Detmold die an Einwohnerzahlen größte lippische Stadt und überholte damit die Alte Hansestadt Lemgo. Als Folge der Lippischen Städteordnung von 1844 wurde die Neustadt 1845 mit der Altstadt vereinigt. Ab 1846 bestand ein einheitliches Stadtgericht für die Stadt und die Feldmark, das im Zuge der Trennung von Justiz und Verwaltung und der Neuorganisation des Gerichtswesens 1879 seine Zuständigkeit an das Amtsgericht abgab. Detmold blieb auch Sitz eines Verwaltungsamts. Garnisonstadt wurde Detmold 1876.

Im Ersten Weltkrieg musste das Schauspielhaus, das 1912 einem Brand zum Opfer gefallen war, 1917-1919 durch ein neues Theater ersetzt werden. Es erfolgten aber auch Neugründungen, von denen die Fürst-Leopold-Akademie vom Jahre 1917 als Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie keine Zukunft hatte. Sie bestand bis 1925. Bei der Bildung der Kreise im Jahre 1932 wurde Detmold zwar Sitz der Kreisverwaltung, blieb aber bis 1934 selbst zunächst kreisfrei. 1938 zerstörten Nationalsozialisten die Synagoge und verwüsteten jüdische Geschäfte in Detmold. Das 1916 gegründete Konservatorium für Musik, Theater und Redekunst überdauerte den Zweiten Weltkrieg nicht. Seine Aufgaben wurden aber ab 1947 weitergeführt von der Nordwestdeutschen Musikakademie, der heutigen Hochschule für Musik Detmold. Auch das Lippische Lehrerseminar lebte nach 1945 mit pädagogischen Lehrgängen und der Pädagogischen Akademie zunächst weiter, bis es 1949 aufgelöst wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt eine Anzahl von Religionsgemeinschaften eigene Gotteshäuser.

Einen wichtigen Entwicklungsschub erfuhr die Stadt durch die Verlegung des Regierungssitzes der Bezirksregierung Minden nach Detmold im Jahre 1947 im Zusammenhang mit der Eingliederung des Landes Lippe in das Land Nordrhein-Westfalen. Das vorhandene Vermögen verblieb den Lippern, und kulturelle Belange wurden besonders gefördert. Die Verwaltung übernahm der neugeschaffene Landesverband Lippe.

Kommunalreform 1970

Problematisch war für die weitere Entwicklung und Planung nur der geringe verfügbare Raum. Eine Lösung brachte erst der Zusammenschluss mit 25 umliegenden Gemeinden im Zuge der Verwaltungsreform im Jahre 1970. Die Gemeindefläche vergrößerte sich dadurch um mehr als das 13fache. Detmold wurde zugleich Sitz des Kreises Detmold und seit 1973 auch des Kreises Lippe.

Im industriellen Bereich verlor die Möbelindustrie in der Großgemeinde Detmold an Bedeutung. Sie trat ihre Vorrangstellung im verarbeitenden Gewerbe an die Metallindustrie (incl. Elektrotechnik und Maschinenbau) ab und erreichte 1985/86 mit 19,3 % hinter der Metallbranche mit 37,6 % den zweiten Platz.


Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten

  • Sitz der Bezirksregierung und der Kreisverwaltung des Kreises Lippe
  • Fürstliches Residenzschloss mit mittelalterlichem Bergfried, im 15./16. Jahrhundert zu einer vierflügeligen Anlage ausgebaut, Schlossplatz (18. Jahrhundert)
  • Wall, Reste der Stadtmauer
  • Neues Palais (1708-1717, umgebaut 1847-1854) mit Palaisgarten
  • Marktkirche (St. Vitus, Erlöserkirche), spätgotische Hallenkirche des 14.-16. Jahrhunderts mit Renaissance-Turmhaube (1592), landesherrliches Grabgewölbe (1666-1851)
  • Marktplatz mit klassizistischem Rathaus von 1828/30 und Donopbrunnen von 1902
  • Kaiser-Wilhelm-Kirche am Kaiser-Wilhelm-Platz, seit 1948 Christuskirche (1905 -1907) mit fürstlicher Gruft (ab 1908)
  • Katholische Kirche Heilig-Kreuz
  • Neugotische lutherische Kirche, seit 1946 Martin-Luther-Kirche (1896/98)
  • Alte Synagoge in der Exterstraße (17./18. Jahrhundert), neue Synagoge von 1907 in der Lortzingstraße (1938 von Nationalsozialisten zerstört)
  • Jüdisches Ritualbad (Mikwe), 2006 unter ehem. Haus Krumme Straße 30 (1909 abgebrochen) ergraben, verfüllt, nicht sichtbar
  • Lippisches Landesmuseum (spätklassizistischer Bau) mit Mittelmühle und Fachwerk-Ensemble: Zehntscheune aus Sabbenhausen (1555), Kornhaus aus Schieder (1587) und Kornspeicher aus Belle (1781), begründet 1835
  • Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte seit 1996 (einziges bundesdeutsches Museum dieser Art)
  • Ehemaliger Barockgarten Friedrichstal seit Ende des 17. Jahrhundert erhalten: Krummes Haus (ca. 1620), heute Verwaltung des Freilichtmuseums, Grotte (seit 1855), 1856 fürstliches Mausoleum
  • LWL-Freilichtmuseum Detmold, Landesmuseum für Volkskunde (Aufbau seit 1966, jetzt größtes Freilichtmuseum in Deutschland), mit Paderborner Dorf und zahlreichen historischen Häusern und Hofanlagen aus allen Teilen Westfalens auf ca. 100 ha Fläche
  • Steinbauten, insbesondere an der Langen Straße, Allee, Gartenstraße
  • Fachwerkbauten, insbesondere an der Krummen-, August- und Adolfstraße
  • Neuer Krug (1715/16, 1889), Sommertheater (1898)
  • Lippisches Landestheater
  • Lippische Landesbibliothek
  • Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Staatsarchiv Detmold und Personenstandsarchiv Westfalen-Lippe (seit 1955, früher Lippisches Landesarchiv)
  • Geburts- und Sterbehaus Christian Dietrich Grabbes (1801-1836)
  • Geburtshaus von Leopold Zunz (1794-1886), Begründer der Wissenschaft des Judentums, Krumme Straße 30, 1909 abgebrochen
  • Geburtshaus Ferdinand Freiligraths (1810-1876)
  • Max Rubner-Institut (Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel
  • Hochschule für Musik Detmold
  • Hochschule Ost-Westfalen-Lippe (bis 2008 Fachhochschule Lippe und Höxter)
  • Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung (frühere Meierei Johannettental)
  • Andreasmesse (seit 1604)
  • Flugplatz, Luftsportverein
  • Partnerstädte: Hasselt (Belgien), Saint Omer (Frankreich), Savonlinna (Finnland), Zeitz (Sachsen-Anhalt)


Liste der Bürgermeister der Stadt Detmold

nach der Geschichte der Stadt Detmold, Anhang 1

vor 1823

Name Amtszeit Beruf
Heinrich Mosbeck 1358
Johann Mettinch (Henne Mettegank) 1406-1408
Henrich Schapesbüke 1409
Godeke Mettegang 1415
Henrich von Oderdissen 1431-1438
Johan Bading 1435
Jordan Kop (?) 1440, 1460
Hans de Ghyr 1442-1453
Henke Blome 1460-1471
Hanse Ghyr (?) 1467
Johann Tyllil 1481
Jordan Smet 1487, 1489
Sander Flore 1489
Blume (?) 1490
Ghyr 1491
Kord Krosmann 1519
Christoph Smerheim 1550 1584
Bernhard Floren 1558
Thies Wiese 1559-1562
Bernd Flohr 1560
Wilhelm von Willen (?) 1562
Johan Büngener 1566-1584
Bertold Clausing (Clauwes) 1572-1588
Hans Huppe 1575
Bertold Deppe 1575-1587
Johann von Willen 1589
Johann Smerheim 1592-1605
Anton Feger 1611-1612
Bertold Clausing 1612, 1615
Christoph Schmerheim 1616-1627
Bernhard Capelle († 1643) und Simon Hermann Capelle 1620-1646
Balduin Grünwinkel 1631-1644 Hofgerichtsseketrär
Dr. Adolph Dreckmeier 1640-1642 Leib- und Hofmedicus
Barkhausen, Simon (-1662) 1644-1661 Konsistorialrat
Jacob Bolte 1649-1658 Aktuar, Prokurator
Dr. Johann Henrich Böger 1660-1662 Fiskal und Hofgerichtsadvokat
Peter Diestelhorst 1663-1674 Kammersekretär, Hofgerichts- und Kammeradjunktus
Dietrich Eberhard Ziegler 1665-1673 Sekretär
Dreyer, Gerhard (-1681) 1676-1679 Vizehofrichter, Lippischer Kommissar und Landgograf
Johan Gerhard Desenis 1680-1708 Advocatus Fisci
Christoph Hermann Lucanus 1682-1684 Advocatus Fisci, Rat, Hofgerichtsassessor
Henrich Walter Pleßmann 1687-1696 Peinlicher Gerichtsdefensor, Hofgerichtsadvokatus
Hermannus Volckhausen 1699-1702 von der Borchscher Verwalter
Johan Farber 1704-1726
Friedrich Christian Ramus 1710-1712 Rat- und Hofgerichtsassessor
Eberhard Engelbert Clausing 1714-1744 Hofrat, Landrat, Advokat
Jost Hermann Hildebrand 1729-1734 Kaufmann
Ernst Dietrich Kestner und Johann Bernhard Kestner 1736-1741 Stadtsekretär der eine, Chirurg und Kirchendekan der andere
Johann Bartold Grupe 1745-1763 Blaufärber
Johann Daniel Wistinghausen 1747-1787 Advokat, Hofgerichtssekretär, Kommissionsrat
Emil Wolfart Kestner 1760-1787 Anwald, Advokat, Kommissionsrat
Johann Wilhelm Crössmann 1764-1777 Kaufmann
Johann Conrad Hanke 1778-1783 Bäcker
Franz Conrad Giebe 1788-1798 Kaufmann
Philipp Christian Ernst 1791-1805 und 1811-1822 Advokat
Hermann Adolf Barkhausen 1806-1810 Kaufmann

seit 1823

Name Amtszeit Beginn bis Ende
Franz Carl Barkhausen 1823 bis Dez. 1834
Kestner, Ernst Emil (1777-1861) 1835 bis Dez. 1846
Meyer, Georg Heinrich (1803-1866) 1847 bis Dez. 1861
Friedrich Carl Schierholz 1862 bis Juli 1867
Seiff, Karl (1816-1907) Juli 1867 bis 15.02.1871
Heldman, Leopold (1829-1881) 15.02.1871 bis 10.03.1881
Petri, Theodor (1846-1903) 03.05.1881 bis 31.12.1888
Paul Steinberg 01.01.1889 bis 01.10.1892
Petri, Theodor (1846-1903) 24.10.1892 bis 13.01.1903
Wittje, Robert (1852-1921) 29.07.1903 bis 22.05.1919
Peters, Emil (1882-1934) 09.04.1920 bis 1933

seit 1934

Name Amtszeit Beginn bis Ende
Hans Keller (NSDAP) 01.04.1933 bis 04.04.1945
Alex Hofmann (CDU) 05.04.1945 bis 14.06.1945
Richard Moes (CDU) 15.06.1945 bis 07.02.1946
Wilhelm Sünkel (SPD) 07.02.1946 bis 29.08.1946
Fritz Priester (CDU) 26.09.1946 bis 28.10.1948
Helmut Stark (CDU) 28.10.1948 bis 15.03.1949
Richard Moes (CDU) 24.03.1949 bis 20.11.1952
Kirchhof, Bruno (1890-1976) (FDP) 20.11.1952 bis 08.10.1964
Walter Bröker (SPD) 08.10.1964 bis 24.08.1972
Friedrich Vogt (SPD) 24.08.1972 bis 19.10.1989
Friedrich Brakemeier (SPD) 19.10.1989 bis 13.10.2004
Rainer Heller (SPD) 13.10.2004 bis 31.10.2020
Frank Hilker (SPD) 1.11.2020 bis

Grundlage: Wikipedia-Artikel [1]

Literatur

Alte Ansichten

  • Ansicht des Schlosses Detmold von Nordosten auf Kupferstich zum Gesellschaftsnamen und -zeichen Simons VII. zur Lippe, von Matthaeus Merian, 1626 (Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen: Der Fruchtbringenden Gesellschaft Nahmen, Vorhaben, Gemählde und Wörter, 2. Aufl., Frankfurt 1646), - s. Wiedergabe in Originalgröße, in: Stöwer, 1983, Nr. 43.
  • Stadtansicht von Südwesten, gez. von Georg Faber, 1632 [Schloss Wolfsgarten bei Langen, Hessenl.
  • Stadtansicht von Westen, Kupferstich von Matthaeus Merian, 1647 (Matthaeus Merian, Topographia Westphaliae, 1. Aufl., 1647, S. 16), - s. Wiedergabe in Originalgröße, in: Stöwer, 1983, Nr. 16.
  • Stadtansicht von Nordwesten mit Schloss, Kupferstich von Elias van Lennep, um 1663 [LLB], – siehe Wiedergabe in Originalgröße, in: Stöwer, 1983, Nr. 1.
  • Stadtansicht von Süden, Kupferstich von Elias van Lennep, um 1663 [SchlD], s. Wiedergabe in Originalgröße, in: Stöwer, 1983, Nr. 17.
  • Stadtansicht von Nordosten, gez. von J. G. Rudolphi, um 1670, nach dieser Zeichnung [Staatl. Graph. Sammlung München].
  • Kupferstiche von Romain de Hooghe 1. Saltus Teutoburgiensis, Detmoldia mit Jagd, 2. desgl. mit Varuschlacht 1672/1714 (Ferdinand v. Fürstenberg, Monumumenta Paderbornensia, 2. Aufl., Amsterdam 1672), - s. Wiedergabe in Originalgröße, in: Stöwer, 1983, Nr. 32 und 33.
  • Ansicht der Neustadt, Ölgemälde, 2. Hälfte des 18. jahrhunderts [LLB].
  • Stadtansicht vom Büchenberg, Lithographie von F. W. Stüver, 1828 [LLM].
  • Stadtansicht von der Lageschen Straße, Ölbild, um 1830 [LLM].
  • Stadtansicht von Norden, Lithographie, gez. von F. Koch, um 1840 [LLB].
  • Fernsicht von Norden, Lithographie, gez. von Fr. Michelis, Mitte 19. Jh. [LLB].
  • Palaisgarten, Ölfarbendruck, gez. von F. Koch, um 1860 [LLB].
  • Stadtansicht von Norden, getönte Lithographie von Heynke, Detmold, 1867 [LLB].
  • Residenzschloss, Palaisgarten, Neustadt, Krummes Haus, Grotte, Neuer Krug, Obere Mühle, Blauer Steg, Zollhaus, Marktplatz, Allee, Villa Klasing, Villa Waldesruhe u. a., Zeichnungen, Aquarelle, von Emil Zeiß, ca. 1852 - 1898 [LLB, LLM, Privatbesitz], - siehe Meier/Scheef/Stiewe, 2001, WV 263–297.

Alte Pläne

  • Grundriss von der Gräfl. Lipp. Residenz, farbige Federzeichnung, um 1770 [LLB].
  • Flurkarte von Detmold und Umgebung, gez. von Heimburg, 1776 [StAD].
  • Karte der Meierei Johannettental, Heimburg, ca. 1 : 2000, 1776, desgl. von Reinecke, ca. 1 : 2800, 1832 [StAD].
  • Stadtplan von Prinz Friedrich zur Lippe, Anfang 19. Jahrhundert [StAD].
  • Plan der Residenzstadt, aufgenommen von L. Reinecke, Steindruck, 1842/43 [StAD].
  • Plan von der Residenzstadt 1861 (StAD).
  • Stadtplan von F. Kotzenberg, 1867 (LLB).

Ortsgeschichte

  • Riemann, Helmuth: Erläuterungen zum Grundriss der Stadt Detmold um 1660 und ihren Gebäuden. Aus: Mitteilungen aus der lippischen Geschichte und Landeskunde 21 (1952), S. 66-74.
  • Gorki, Hans Friedrich: Die Städte des Landes Lippe in geographisch-landeskundlicher Darstellung. - Aus: Westfälische Forschungen. - 19 (1966), S. 79 - 115 : Kt. ZXJA 101
  • Geschichte der Stadt Detmold / hg. vom Naturwissenschaftlichen und Historischen Verein für das Land Lippe. - Detmold : Maximilian, 1953. - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:51:1-13361
  • Niebuhr, Hermann; Ruppert, Andreas: Krieg – Revolution – Republik : Detmold 1914-1933, Dokumentation eines stadtgeschichtlichen Projekts, Bielefeld 2006. - (Sonderveröffentlichungen des NHV 78).
  • Detmold in der Nachkriegszeit : Dokumentation eines stadtgeschichtlichen Projekts. – Bielefeld : Aisthesis-Verl., 1994.
  • Detmold um 1900 : Dokumentation eines stadtgeschichtlichen Projekts. – Bielefeld : Aisthesis, 2004.
  • Lippe im Vormärz : von bothmässigen Unterthanen und unbothmässigen Demokraten. – Bielefeld : Aisthesis-Verl., 1990.
  • Nationalsozialismus in Detmold : Dokumentation eines stadtgeschichtlichen Projekts. – Bielefeld : Aisthesis-Verl., 1998.
  • Stracke, Daniel: Zur Präsenz der Franziskaner-Observanten in Lemgo und der »Klarissen« in Detmold. – In: Lippische Mitteilungen 73 (2004), S. 227-239.
  • Fink, Hanns-Peter: Leopoldinum, Gymnasium zu Detmold 1602-2002, Bielefeld 2002.
  • Stöwer, Herbert: Die frühen Kirchengründungen im Raum Detmold. In: Lippische Mitteilungen 68 (1999), 5. 45-64.
  • Stöwer, Herbert: Detmold, Westfälischer Stadteatlas Bd. 5, Teil 2, hrsg. von Wilfried Ehbrecht, Altenbeken 1997. - (Veröffentlichung der Historischen Kommission für Westfalen).
  • Baral, Jürgen: Detmold. In: Wilhelm Rinne (Hg.): Lippe. – Paderborn 1993. – (Landeskunde Nordrhein-Westfalen). ZXBA 112 S. 255-264.
  • Wehlt, Hans-Peter: Detmold – Schwesternhaus Marienanger. In: Westfälisches Klosterbuch, Teil 1, Münster 1992 , S. 237-240.

Verdenhalven, Fritz: Bürgerbuch der Stadt Detmold von 1635 bis 1885, Detmold 1977 (Lippische Geschichtsquellen 7).

  • Gaul, Otto (Bearb.); Kittel, Erich (Mitarb.): Stadt Detmold. Mit geschichtlichen Einleitungen von Erich Kittel und Beiträgen von Leo Nebelsiek u. a., Münster 1968 (Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen 48, 1).

Weblinks

Siehe auch (verwandte Artikel)

Bauwerke in Detmold

Straßen in Detmold

Status der Seite

Quelle:

18.01.2022 angelegt

Fußnoten