Detmold-Mosebeck
Autor: Herbert Stöwer
Mosebeck ist seit 1970 ein Ortsteil der Stadt Detmold .
Mosebeck | |
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GND | http://d-nb.info/gnd/10365801-4 |
Teil von | Stadt Detmold |
Wikipedia |
Geschichte
Historische Entwicklung | |
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Gemeindefläche | 3,26 qkm (1961); 3,26 qkm (1968) |
Ehemaliges Amt | Amt Detmold, Vogtei Detmold (bis 1879) |
Kirchengemeinde | Detmold (1875 und früher) |
Einwohnerzahl | 110 (1609), 168 (1776), 295 (1939), 533 (1950), 501 (1968), 501 (1991), 495 (2000), 494 (2004), 479 (2006) |
Mosebeck ist eine Waldhufensiedlung, deren Besitzstreifen sich zu beiden Seiten der Mosebecke erstrecken. Die Bauerschaft ist in der Zeit zwischen etwa 1150 und 1250 entstanden.
Das älteste Schatzregister von ca. 1390 nennt unter Kirchspiel Detmold 13 steuerpflichtige Kolonate »in der Mosebeke«. Ein Hof Vietmeier, der auf den Heiligen Vitus hinweist, den Schutzpatron der Detmolder Kirche, taucht zuerst in den Landschatzregistern ab 1467 auf. Nach dem Schadensverzeichnis der Eversteiner Fehde von 1409 erlitten »de van der Mosbeke« einen Schaden von 600 Mark und »II menne dot gebrand«.
1427 versetzte Simon IV. an Heidenreich den Swarten und dessen Ehefrau Heilwig seinen Zehnten zu Mosbeck mit Affthome (Kleinen Zehnt) und Fleischzehnten sowie zwei Hofstätten, und zwar Lüdeking und Henke auf dem Brinke. Die Brinkvrowe (Brinkfrau) »in der Moesbeke« erbat 1438 ein Urteil vor dem Gericht auf dem Vryethove in Detmold, ob der Brinkhof ihr von ihrem Mann Herman up dem Brincke als rechtmäßigen Erben zur Morgengabe überlassen sei, was zu ihren Gunsten entschieden wurde. Eine Urkunde von 1449 nennt den Zehnten in und außerhalb des Hagens zu Mosebeck, der vom Landesherrn zusammen mit dem Hof des Brinkhenne und seiner Familie an Serges von Plettenberg verkauft wurde. Hagenrecht konnte bisher für Mosebeck nicht nachgewiesen werden.
Bevölkerungsentwicklung, Wirtschaft
1782 zählte Mosebeck 23 Kolonate: 4 Halbmeier, 3 Großkötter, 3 Mittelkötter, 13 Hoppenplöcker und Straßenkötter. An nichtlandwirtschaftlichen Tätigkeiten werden 1776 genannt: 1 Branntweinbrenner, 1 Schmied, 18 Personen spannen.
1862 ist die Mosebecker Gemeinheit aufgeteilt worden.
1961 befanden sich in Mosebeck 17 nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten mit 113 Beschäftigten. Dennoch hat das Dorf seinen landwirtschaftlichen Charakter nicht verloren. 2005 zählte man noch vier landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe. Die zu den Höfen gehörenden Besitzstreifen (Waldhufen) wurden nicht bebaut und sollen möglichst mit ihren Grünflächen und Obstwiesen erhalten bleiben.
Nach 1960 ist die Siedlung Lehmbrink neu entstanden. Zum gewerblichen Bereich zählen im Ort ein Malerbetrieb, eine Bauschlosserei, zwei Heizungs- und Sanitärbetriebe sowie eine Entlackungsfirma. Mosebeck gehört heute zum Kirchspiel Vahlhausen, das seit 1913 besteht.
Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten
- Waldhufensiedlung
- Dorfplatz und Schutzhütte (Eigenleistung der Vereine)
- Fachwerkhäuser
- alte Dorfschule mit Turmuhr
Literatur
Alte Ansichten und Pläne
- Flurkarte der Mosebecker Bauerschaft, Friemel, ca. 1 : 5500, 1727 [StAD]; Umzeichnung von August Wilhelm Peter 1970, S. 268, Abb. 188.
Ortsgeschichte
- Peter, August-Wilhelm: Lippe, eine Heimat- und Landeskunde, Detmold 1970, S. 268-269 (Mosebeck - eine Waldhufensiedlung).
Rohlfs, Kurt: Siedlung, Flur und Nutzung in der Gemeinde Mosebeck, 1960, Mskr. [StAD].
- (Quelle) Herbert Stöwer: Lippische Ortsgeschichte : Handbuch der Städte und Gemeinden des ehemaligen Kreises Detmold. - Lemgo: Landesverband Lippe, 2008. - 600 S. : zahlr. Ill., Kt. - ZXIU 101. - S. XXX
Weblinks
Status der Seite
Quelle: Stöwer 2008
1.10.2024 angelegt