Detmold-Loßbruch
Autor: Herbert Stöwer
Loßbruch ist seit 1970 ein Ortsteil der Stadt Detmold .
Loßbruch | |
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GND | http://d-nb.info/gnd/16327284-0 |
Teil von | Stadt Detmold |
Wikipedia |
Geografische Lage
Geschichte
Historische Entwicklung | |
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Gemeindefläche | 1,05 qkm (1961);1,05 qkm (1969) |
Ehemaliges Amt | Amt Brake (bis 1879) |
Kirchengemeinde | Heiden (1875 und früher) |
Einwohnerzahl | 45 (1609), 163 (1776), 264 (1939), 380 (1950), 618 (1968), 848 (1991), 796 (2000), 853 (2004), 826 (2006) |
Im 15. Jahrhundert war Loßbruch ein landesherrlicher Bruch-Wald. Bernhard VI. zur Lippe versetzte 1413 sein Holz Lossebrok mit allem Zubehör an Heinrich Waltering genannt Quaditus. 1450 wurde das Lossebruch unter Vorbehalt der Eichelmast vom Landesherrn zusammen mit dem Schloss und Amt Brake an Clawenberg Bussche und Johann Quadits verpfändet, desgleichen 1498 an Reineke Hohberge. Die Zugehörigkeit Loßbruchs zum Amt Brake dürfte auf diese Verpfändungen zurückzuführen sein.
Die Besiedlung Loßbruchs begann erst zum Ende des 16. Jahrhunderts. Erkennbar wird das schon an der Einstufung in Besitzerklassen, die nach ihrem Schätzwert nur der kleinsten bäuerlichen Schicht – den Straßenköttern und Hoppenplöckern – zugeordnet werden können, und an der Ortsform, einer Streusiedlung mit kleinen Besitzungen. Das Landschatzregister von 1590 nennt unter Trophagen, Kirchspiel Heiden, einen Deppe im Laßbrock. Das Salbuch der Vogtei Heiden von 1617 führt einen Engell im Loßbroche unter Bentrup auf.
Bevölkerungsentwicklung, Wirtschaft
Nach dem Salbuch von 1781 befanden sich in Loßbruch 31 Stätten, und zwar 8 Hoppenplöcker und 23 Straßenkötter und Neuwohner. Es verwundert nicht, dass Loßbruch 1905 zu den Orten mit dem höchsten Anteil an Wanderarbeitern (60,7%) gehörte, gemessen an der Gesamtzahl der männlichen Einwohner, da die eng bemessenen Besitzungen die Familien nicht ernähren konnten. 1961 waren in Loßbruch 19 nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten mit 45 Beschäftigten angesiedelt. Von den 199 im Ort wohnenden Erwerbspersonen waren 119 im produzierenden Gewerbe tätig. Neben den üblichen Gewerbe- und Handwerksbetrieben – wie Bäckerei, Schlosserei, Druckereien – ist noch der Technische Überwachungsverein (TÜV) zu nennen.
Bis zum Zusammenwachsen der Ortsteile durch Neuansiedlungen in den 1960er Jahren des 20. Jahrhunderts unterschied man das westlich gelegene Unter- von dem östlich gelegenen Oberloßbruch.
Kommunale Neugliederung
Loßbruch wurde im Zuge der Verwaltungsreform 1970 vom Kreis Lemgo abgetrennt und als Ortsteil der Stadt Detmold dem Kreis Detmold eingegliedert. Andererseits wurde das Schäfersiek an Lemgo abgetreten. Mit Bentrup gibt es viele Gemeinsamkeiten in der Nutzung der Schule, des Friedhofs und bei den Vereinsaktivitäten. Die Schule ist in Eigenarbeit der Vereine von Bentrup und Loßbruch als Dorfgemeinschaftshaus eingerichtet worden.
Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten
- Fachwerkhäuser
- Das Dorfgemeinschaftshaus Bentrup-Loßbruch in Eigenarbeit der Vereine (Umbau der alten Schule).
Literatur
Alte Ansichten und Pläne
- Flurkarte der Bauerschaften Hedderhagen und Bentrup mit einem Teil der Bauerschaft Loßbruch, Friemel, ca. 1 :4500, 1728 [StAD].
Ortsgeschichte
- Sauerländer, Friedrich: Chronik lippischer Dörfer: Loßbruch. Zum ersten Male 1413 urkundlich erwähnt. In: Unsere lippische Heimat Nr. 16, 1961.
- Meier-Böke, August: Bentrup / Loßbruch – Altdorf und Ableger. In: LLZ 188, Nr. 230, 2. Oktober 1954 (Neuauflage 2001) - siehe Meier-Böke, 2001
- (Quelle) Herbert Stöwer: Lippische Ortsgeschichte : Handbuch der Städte und Gemeinden des ehemaligen Kreises Detmold. - Lemgo: Landesverband Lippe, 2008. - 600 S. : zahlr. Ill., Kt. - ZXIU 101. - S. XXX
Weblinks
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Quelle: Stöwer 2008
1.10.2024 angelegt