Copius, Balthasar (ca 1530-ca 1600)

Aus lippelex.de
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Balthasar Copius (* um 1530 in Bistrup; † vor 1600) war ein evangelisch-reformierter Geistlicher und Lehrer.


GND http://d-nb.info/gnd/122856260
Andere Namen
  • Cop, Balthasar
  • Koep, Balthasar
Geburtsdatum ca 1530
Geburtsort Stromberg
Sterbedatum ca 1600
Sterbeort
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Geistlicher, Lehrer
Lippe-Bezug Lehrer am Gymnasium Lemgo
Beziehung zu Personen

Seine Brüder Rudger und Bernhard waren ebenfalls in Lemgo als Lehrer tätig

Beziehung zu Institutionen
  • Gymnasium Lemgo
Wikipedia Kein Eintrag

Leben

Geboren als Sohn des Pfarrers Bernhard Koep in Stromberg nordwestlich von Lippstadt. Wurde (wie sein Vater vorher) wie seine sechs Brüder 1553 in Wiedenbrück eingebürgert. Er besuchte wie seine Brüder die Domschule von Münster, wo er eine humanistische Bildung erhielt. Er wurde, vermutlich 1559, Lehrer am Gymnasium in Lemgo, dem seit diesem Jahr sein Bruder Bernhard vorstand. Diesem schrieb er 1563 ein dichterisches Vorwort von dessen "Dialektik", und einen poetischen Vorspruch für Hamelmanns "Zierden westfälischen Geisteslebens".

Copius schied aufgrund seiner zunehmend reformierten Gesinnung 1563 aus dem Lemgoer Schuldienst. Am 23.4.1563 wurde er in Heidelberg immatrikuliert, am 11. Februar 1566 zum Magister artium promoviert und dann in den pfälzischen Kirchendienst aufgenommen, als zweiter Pfarrer in Neustadt an der Haardt. Nach dem Tod des Landesherrn Kurfürst Friedrich III. im Jahr 1576 erlebte die Pfalz einen konfessionellen Umbruch, denn der Nachfolger Ludwig VI. (regierte 1576-1583) war Lutheraner und entließ alle reformierten Geistlichen in Universität und Pfarrdienst, also auch Copius. Als 1578 das Amt Neustadt dem Pfalzgrafen Johann Casimir zugesprochen wurde, kehrte Copius an die Neustädter Pfarrstelle zurück und wurde zudem zum Lehrer der Theologie am Collegium Camirianum in Neustadt bestellt. Nach dem Tode Ludwigs VI. übernahm Johann Casimir die Regentschaft über die ganze Pfalz. Da der erste Pfarrer Tossanus nach Heidelberg ging, wurde Copius 1685 erster Pfarrer und Superintendent. Im Jahr 1592 hielt er Johann Casimir die Leichenrede. Seine gelehrten Arbeiten erschienen bei einem Neustädter Drucker.

Er starb in Neustadt vor 1600.[1]

Werke

Selbständige Veröffentlichungen

  • [54 Predigten übern Heydelbergischen Catechismum]. – Newstatt an der Hardt : Matthäus Harnisch), 1585.
  • Die Haußtafel. – Newstatt an der Hardt : [s.n.], o. J.
  • Die Epistel St. Pauli an die Galater, auffs new verdolmetschet und für den gemeinen teutschen Mann durch Frag und Antwort kürtzlich erkläret. Neustadt 1587.
  • Haußkirchen-Postill oder Außlegung der gewöhnlichen sonntäglichen Evangelien. - Neustadt 1591. (Neuausgabe, besorgt durch Johannes Hülsmann, ebenda 1602).
  • Siehe auff Gott ... [Leichenpredigt für Johann Casmimir]. - Newstatt : Harnisch, 1592.
  • Elegeidion in obitum illustrissimi et modis omnibus summi principis Johannis Casimiri, comitis palatini ad Rhenum ...) Neustadt 1592.

Literatur

  • Lippische Bibliographie II 10259
  • Hamelmann, Hermann: Opera ... 1711, S. 1080.
https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10002783_01264.html
  • ADB https://de.wikisource.org/wiki/ADB:Copius
  • Flaskamp, Franz: Balthasar Copius, ein westfälischer Pfarrerssohn als Geistlicher in der Kurpfalz. - Aus: Blätter f. pfälz. Kirchengeschichte und religiöse Volkskunde 21 (1954).
  • W. Kühlmann, R.G. Czapla, R. Gruhl, V. Hartmann: Die deutschen Humanisten. Dokumente zur Überlieferung der antiken und mittelalterlichen Literatur in der Frühen Neuzeit. - Abteilung I: Die Kurpfalz; Bd. IV: Hieronymus Commelinus und seine Erben, Balthasar Copius, Lambertus Ludolfus Pithopoeus, Henricus Smetius, Simon Stenius und Friedrich Sylburg. - Turnhout : Brepols, 2013, S. 105-177.
GVXD 101-1,4

Weblinks

Status der Seite

Quelle: ADB

23.2.2021 angelegt

Fußnoten

  1. Beleg lt. Flaskamp 1954: die historische Neustädter Pfarrerliste beginnt im Jahr 1600 und enthält Copius' Namen nicht.