Blomberg-Maspe
Autor: Herbert Stöwer
Maspe ist ein Ortsteil der Stadt Blomberg .
Maspe | |
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GND | http://d-nb.info/gnd/7528757-2 |
Teil von | Stadt Blomberg |
Wikipedia |
Geografische Lage
Geschichte
Historische Entwicklung | |
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Gemeindefläche | 2,12 qkm (1961); 2,12 qkm (1968) |
Ehemaliges Amt | Amt Blomberg (bis 1879) |
Kirchengemeinde | Reelkirchen (1875 und früher) |
Einwohnerzahl | 23 (1648*), 62 (1776), 171 (1939), 345 (1950), 288 (1968), 245 (1991), 276 (2001), 258 (2004), 281 (2007) |
Maspe gehört nach dem Ortsnamen zu den ältesten Siedlungen des Landes, deren Entste hung noch vor den auf »-trup« endenden Ortsnamen – vielleicht auf 500- 600 n. Chr. – anzusetzen ist. Dennoch wird Maspe erst um 1400 erstmalig erwähnt. Es ist möglich, dass der Name durch Kontraktion von »tom Aspe« entstanden ist. Die Fluraufteilung des stark durch Entstehung der Rittergüter veränderten Bildes wird von Block- und Kurzstreifen bestimmt.
Bei der Güterteilung zwischen den Brüdern Gerd, Lüder und Johann von Donop um 1400 werden im Vertrag u. a. erwähnt: der Teich zu Maspe, der Burgteich oberhalb des Mühlenteichs und der Mühlenteich daselbst zu Maspe. Vor dem Blomberger Richter überließen 1422 die Warneken genannt Segerdinck das Sporkland zwischen Maspe und dem Guntherspecken an Johann von Donop und Sohn, die damit vom Landesherrn belehnt werden sollten.
Lüders Sohn, Ludolf von Donop, erlaubte 1425 Johann von Donop und Sohn, seinen Teil des freien Platzes auf der Burg Maspe außerhalb des Steinwerks zu bebauen. Seit Beginn des 15. Jahrhunderts, spätestens 1456 ist Burgmaspe als Wohnsitz der Familie von Donop nachzuweisen. Früher der Kirche zu Reelkirchen gehöriges Land bei dem Niedernteiche zu Maspe, das Wibbeldegut (Weichbildgut) sei, überließ Johann von Donop 1429 der Wilbaser Kapelle, für die später 1439 zwei Höfe zu Maspe angekauft werden sollten. Ab 1465 belehnte der Paderborner Bischof nachweislich die Familie von Donop mit dem Haus und Schloss zu Maspe und Zubehör. Von Lippe trug die Familie die in der Urkunde von 1422 genannten Güter zu Lehen sowie ab 1462 den Zehnten über das Land zwischen der Linde und dem Niedernteiche zu Maspe, von dem bis 1462 der Landesherr den Zehnt erhoben hatte.
Neben Donops besaßen auch die Friesenhausens Paderborner Lehngüter zu Maspe. 1430 wurde das Friesenhausensche Gut zu Maspe der Kapelle zu Wilbasen bei der Neuweihe verschrieben. Von 1434 liegt eine Belehnungsurkunde des Erzbischofs von Köln über die von Paderborn lehnrührige Mühle zu Maspe für Gottschalk von Friesenhausen vor. 1466 belehnte Bischof Simon von Paderborn Heinrich von Friesenhausen u. a. mit dem Hause zu Maspe und Zubehör.
Vor 1544 entließ Erich von Donop seine Meier zu Maspe, um aus dem Grundbesitz einen Rittersitz zu bilden. Aus dem Landschatzregister von 1572 ist zu entnehmen, dass sowohl die Familien von Friesenhausen als auch von Donop zur Vergrößerung ihres Besitzes Meiergüter an sich genommen haben. Das von Donopsche Gut zu Maspe, im Volksmund auch Burgmaspe genannt, bezeichnete von Donop in der Landesbeschreibung von 1790 als teils erbliches, teils paderbornisches und hessisches Senioratlehen, teils lippisches Privatlehen. Das Friesenhausensche Gut war paderbornisches Lehen. Beide Rittergüter besaßen die Landtagsfähigkeit und übten gemeinsam die Gerichtsbarkeit über Maspe aus. Das Friesenhausensche Gut wurde 1600 nach Einrichtung eines Hauses Obermaspe um 1595 in einen oberen und einen niederen Hof geteilt (Ober- und Niedermaspe). Nach Aussterben der Friesenhausens kam der Besitz 1806 an von Kleist, dann an von Wurmb, durch Kauf an von Donop und schließlich an von Gerstein-Hohenstein. Die Gebäude des Guts Niedermaspe lagen in der Nähe von Burg-Maspe. Zur Friesenhausenschen Linie auf Niedermaspe gehörte Elisabeth Philippine von Friesenhausen (1694-1760), die mit Friedrich Ernst zu Lippe-Alverdissen verheiratet war und somit zur Stammmutter des Schaumburg-Lippischen Fürstenhauses wurde.
Bevölkerungsentwicklung, Wirtschaft
Das Salbuch von 1668 nennt an steuerpflichtigen Höfen in Maspe: 1 Halbspänner, 1 Großkötter und 5 Kleinkötter. Die Clostermeiersche Landesbeschreibung von 1786 führt unter Maspe ebenfalls 7 kontribuable Höfe auf, die außer den Rittergütern vorhanden waren. Dem Gemeindebezirk wurden 1920 das Rittergut und die Burg Maspe einverleibt. 1926 verlor die Gemeinde den Ortsteil Untersiebenhöfen, der infolge der Neuaufteilung der Ämter Blomberg und Schieder im Iahre 1789 zu Maspe gekommen war, an die von diesem Zeitpunkt an selbstständige Gemeinde Siebenhöfen. Die Masper Gemeinheit ist 1871 geteilt worden.
Der Prozentsatz der Wanderarbeiter an der männlichen Bevölkerung war 1905 im Vergleich zu anderen Gemeinden mit 7% sehr gering. 1961 befanden sich in Maspe 3 nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten mit 4 Beschäftigten. Von 110 im Ort wohnenden Erwerbspersonen waren 56 in der Land- bzw. Forstwirtschaft tätig. Im Jahre 2000 arbeiteten noch 2 landwirtschaftliche Betriebe im Vollerwerb, 4 Betriebe im Nebenerwerb. Darüber hinaus sind für Maspe 1 Elektroinstallationsbetrieb und 1 Heizungsbaubetrieb zu nennen.
Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten
- Rittergut Burgmaspe, ehem. rechteckige Gräftenanlage, Torinschrift der abgebrochenen Scheune (1588)
- Dorfgemeinschaftshaus
- Dorfmodell von 1841 von Ernst Illigens
Literatur
Alte Ansichten und Pläne
- Lageskizzen des Dorfes Maspe und Lagepläne des Nieder- und Oberhofs um 1800 [StAD].
- Flurkarte der Bauerschaft Maspe, Steneberg, ca.1:2688, 1841/42 [StAD].
- Grundriss von Burg-Maspe und Obermaspe, 19. Jahrhundert [LLB].
Ortsgeschichte
- Ernst Illigens: Maspe : Geschichte und Geschichten über das Dorf im Blomberger Becken. - Blomberg: Dorfgemeinschaft Maspe, [2005]. - 127 S. : zahlr. Ill., Kt. - ZXSM 101
- (Quelle) Herbert Stöwer: Lippische Ortsgeschichte : Handbuch der Städte und Gemeinden des ehemaligen Kreises Detmold. - Lemgo: Landesverband Lippe, 2008. - 600 S. : zahlr. Ill., Kt. - ZXIU 101. - S. XXX
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Quelle: Stöwer 2008
19.09.2024 angelegt