Blomberg-Höntrup
Autor: Herbert Stöwer
Höntrup ist ein Ortsteil der Stadt Blomberg .
Höntrup | |
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GND | |
Teil von | Stadt Blomberg |
Wikipedia |
Geografische Lage
Geschichte
Historische Entwicklung | |
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Gemeindefläche | 1,87 qkm (1961); 2,29 qkm (1968) |
Ehemaliges Amt | Amt Blomberg dann Amt Schieder (1789-1879) |
Kirchengemeinde | Reelkirchen (1875 und früher) |
Einwohnerzahl | 71 (1648*), 235 (1776, incl. Siebenhöfen), 155 (1786), 142 (1939), 261 (1950), 334 (1968), 287 (1991), 284 (2001), 278 (2004), 276 (2007) |
Die Geschichte Höntrups ist älter als die erste urkundliche Erwähnung des Orts. Sie reicht, wie man aus der Namensendung »-trup« schließen kann, bis in die Zeit vor 800 n. Chr. zurück. In einer Lemgoer Urkunde des Iahres 1270 wird ein Johannes de Hodinctorp als Zeuge erwähnt. Es ist die erste bisher bekannte Erwähnung der Familie, die im Mittelalter in Lemgo ansässig war. Angehörige der Familie sind auch als Pfarrer, Rektoren und Stifter einer Kommende bei der St. Marienkirche nachweisbar.
Die Siedlung Höntrup wird 1308 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, als der Knappe Johann von Negenborn dem Kloster St. Marien in Lemgo seine Güter zu Hodinctorp schenkte. Bürgermeister und Rat der Stadt Lemgo bekannten 1309, dass Burchard Cruse und die Familie von Hodincthorp ebenfalls ihre von den Vorfahren ererbten Güter zu Hodincthorp dem Kloster St. Marien verkauft haben. Im selben Iahre versprachen die Brüder der Blomberger Burgmannenfamilie gen. von Vresenhusen (Friesenhausen), dass sie den ihnen zustehenden Zehnten aus zwei Häusern in Hodinctorp einem vom Kloster St. Marien genannten Vasallen zu Lehen weitergeben bzw. den Zehnten dem Oberlehnsherrn resignieren wollen, wenn es den Schwestern möglich ist, das Eigentum an dem Zehnten zu erwerben. Nach einer Urkunde von 1317 verkaufte der Knappe und Burgmann in Rodenberghe Arthus genannt von Nigenborne seine Güter in Hodendorp bei Blomberg mit allem Zubehör dem Marienkloster in Lemgo. 1337 und 1352 verzichteten die Friesenhausens auf die unrechtmäßigerweise angemeldeten Ansprüche auf das Gut Hodinc(h)torp. Vom Paderborner Bischof wurde 1338 die Brüder von Friesenhausen wie ihre Vorfahren mit zwei Kurien in Hodingtorpe belehnt. Den kleinen Hof zu Hodentorp gab der Landesherr 1411 Familie von Freismissen zu Lehen.
1503 wurde Bruno von Donop mit dem Zehnten über den Lütkenhof zu Hoentrup, den bisher Wichmann von Fresmertzen zu Lehen besaß, begnadet. Hans von Donop erhielt 1512 die Anwartschaft auf das Lehen der von Grona zu Freismissen u. a. auf den Zehnten zu Höntrup. Mit dem Hofe und dem Gut zu Hodentorp (Meierjohann) belehnte Graf Anton von Schaumburg 1520 die Söhne des Johann Corveige zu Lemgo, nachdem Gottschalk Duggenberg darauf verzichtet hatte. Die Lehnsherrschaft über das genannte Gut wurde 1586 an Simon VI. zur Lippe abgetreten, der 1587 auch das Nutzungseigentum von den Vasallen erwarb.
Bevölkerungsentwicklung, Wirtschaft
Im Salbuch von 1668 werden unter Höntrup 21 Kolonate aufgeführt, und zwar 5 Vollspänner, 1 Großkötter und 15 Kleinkötter. Die Populationstabelle von 1766 registriert mit Siebenhöfen zusammen neben dem Müller noch 31 Kolonate: 4 Freimeier, 6 Vollmeier, 2 Dreiviertelmeier, 1 Großkötter und 18 Hoppenplöcker.
Nach der Clostermeierschen Landesbeschreibung von 1786 befanden sich in Höntrup außer der Mahlmühle 21 Kolonate.
Die Höntruper Gemeinheit – insbesondere Baark, Schwarzenbruch – wurde 1845 unter den Berechtigten aufgeteilt. 1944/1956 fand eine Flurbereinigung statt (327 ha). 1961 wurden in Höntrup 4 nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten mit 8 Beschäftigten gezählt. Im Jahre 2000 arbeitete noch ein Bauernhof als landwirtschaftlicher Vollerwerbsbetrieb. Daneben sind der »Alte Krug«, eine Schmiede und Schlosserei sowie eine Landschaftsgärtnerei zu nennen. 1964 entstand eine neue Siedlung am Liethholz, später am Heckenrosenweg.
Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten
- Fachwerkhäuser mit Hausinschriften
- Vogelschutzgebiet »Auf der Mühlenbreite«
- Trockenbiotop am ehemaligen Wasserwerk
- 1993 eingeweihter Gedenkstein mit der Iahreszahl 1272
Literatur
Alte Ansichten und Pläne
- Flurkarte der Bauerschaft Höntrup, Overbeck, ca. 1 : 3840, um 1817 [StAD]
Ortsgeschichte
- Brennig, Hubertus: 725 Jahre Hodinctorp - Höntrup: 1270, 1272, 1974, 1997 ; Entwicklung und Gegenwartsbild eines lippischen Dorfes. - Blomberg: Dorfgemeinschaft Höntrup, 1996. - 99 S. : Ill., Kt.. - ZXSH 159
- (Quelle) Herbert Stöwer: Lippische Ortsgeschichte : Handbuch der Städte und Gemeinden des ehemaligen Kreises Detmold. - Lemgo: Landesverband Lippe, 2008. - 600 S. : zahlr. Ill., Kt. - ZXIU 101. - S. XXX
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Quelle: Stöwer 2008
19.09.2024 angelegt