Blomberg-Donop

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Autor: Herbert Stöwer

Donop ist ein Ortsteil der Stadt Stadt Blomberg .

Donop
GND http://d-nb.info/gnd/7767217-3
Teil von Stadt Blomberg
Wikipedia


Geografische Lage

Geschichte

Historische Entwicklung
Gemeindefläche 5,26 qkm (1961); 5,26 qkm (1968)
Ehemaliges Amt Amt Blomberg (bis 1879)
Kirchengemeinde Donop (1875 und früher)
Einwohnerzahl 120 (1648 *), 385 (1776, incl. Altendonop), 390 (1939), 604 (1950), 546 (1968), 622 (1991), 585 (2001), 504 (2004), 590 (2007)
Gut Lüdershof bei Blomberg-Donop
Bild: Ölgemälde, 1732, fotografiert Westfälisches Amt für Denkmalpflege, 1936

Donop besteht aus den Ortsteilen Kirchdonop, der Waldhufensiedlung Hagendonop sowie Gehrenberg und dem Gut Lüdershof, benannt nach Lüder von Donop. Die Besiedlung dürfte im 12./13. Jahrhundert von der vielleicht von Bega abgepfarrten Kirche in Donop ihren Anfang genommen haben. Die erste Hufe von Hagendonop war im Besitz des Pfarrers. Die Höfe von Hagendonop sind an dem nach Norden fließenden Bach und der fast parallel verlaufenden Straße aufgereiht. Auch die Anfänge Gehrenbergs reichen bis etwa 1200 zurück. Im ältesten Landschatzregister von 1467 und ab der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zum 18. Jahrhundert wurde Gehrenberg überwiegend als selbstständige Bauerschaft geführt, zwischendurch aber Dalborn und später Donop zugeordnet.

Die erste Erwähnung des Familiennamens von Donop findet sich in der ältesten Heberolle der Abtei Herford vom 12. Jahrhundert. Bereits 1246 wird in einer Urkunde Gottschalks II. von Pyrmont ein Gerhard, Pleban in Dunope, als Zeuge genannt. Das Dorf Donop - einschließlich Altendonop – ging überwiegend vom Bischof von Münster zu Lehen, der Zehnt zu Altendonop war Paderborner Lehen der Familie von Donop. 1402 verkaufte Rixe von Dalwich ihre Eigenleute u. a. zu Altendonop und Donop an Simon III. und Bernhard VI. zu Lippe.

Der Hagen zu Donop bzw. der Hagenzehnten sowie Zins und Dienst in dem Hagen werden in der Güterteilungsurkunde der Gebrüder Gerd, Lüder und Johann von Donop von ca. 1400 erstmalig genannt. Erwähnt wird darin auch der »spiker«, in dem zur dieser Zeit Grete Hardtman auf dem Kirchhofe wohnte. Der Zehnt zu Hagendonop war 1465 Lehen des Bischofs von Münster und wurde später von der Kirche zu Donop erhoben. Als Hagherr des Hagens zu Donop ist 1479 Johann Flörke nachzuweisen. Einen Hof im Hagen zu Donop trug 1525 Simon Werpup vom Landesherrn zu Lehen.

Der Zehnt zum Gehrenberge wurde 1403 von Simon III. zur Lippe an Lüder von Donop als Entschädigung für eine Gefangenschaft bei Hugo von dem Werder überlassen. 1461 verkauften Bernhard VII. und Simon zur Lippe eine Anzahl Höriger zu Dalborn und Gehrenberg, Kirchspiel Cappel und Donop, an Jordan von Wessendorp. Simon VI. verschrieb 1583 an Hans von Münchhausen – wie 1559 Bernhard VIII. an die Familie von Donop – Dienste zu Altendonop und im Hagen zu Gehrenberg mit dem Hinweis, dass diese Dienste nur zwei, notfalls drei Tage in der Ernte und »Hoppen to plockende« geleistet werden müssten. Gehrenberg wurde Anfang des 17. Jahrhunderts von Cappel nach Donop umgepfarrt.

Nach der Donopschen Landesbeschreibung von 1790 befand sich der Lüdershof bis zum 14. Jahrhundert im Lambertsbusche, der nach Lambert von Donop als dem letzten Bewohner so benannt worden sein soll. Von dort wurde der Hof demnach an den heutigen Platz verlegt. Das landtagsfähige Gut soll meist allodial, teil aber münstersches und Abdinghofer Senioratlehen gewesen sein. Nach der Donopschen Güterteilung im Jahre 1678 war der Hof, der zwischendurch bis 1619 den von Offen gehörte, nicht mehr mit dem Gut Donop vereinigt.

Bevölkerungsentwicklung, Wirtschaft

Nach der Donopschen Landesbeschreibung befanden sich im Jahr 1790 zu Donop: neben der Prediger- und Küsterwohnung, den beiden von Donopschen Mühlen, dem freien sog. Gärtnerhaus und einem Wirtshaus 8 kleinere Stätten; zu Hagendonop: 10 Halbmeier, 1 Kötter und 6 kleinere Stätten; zu Gehrenberg: 4 Kötter und 2 Eigenhäuser, also insgesamt zu Donop mit allen Ortsteilen 40 Kolonate. Diese Orte sowie Altendonop und Dalborn führt Donop unter einer besonderen Vogtei Donop, die in der Landesverwaltung aber sonst keine Rolle gespielt hat.

Das Salbuch von 1668 nennt folgende Besítzerklassen: 10 Halbspänner, 5 Mittelkötter und 14 Kleinkötter. 1871/1875 wurden die Teilungen der Gemeinheiten eingeleitet. Das politisch selbstständige Rittergut Lüdershof wurde 1920 eingemeindet.

1961 gab es in Donop 26 nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten mit 58 Beschäftigten. 116 von 260 im Ort lebenden Erwerbspersonen waren in der Land- bzw. Forstwirtschaft tätig. Im Jahre 2000 waren noch 6 Höfe als Vollerwerbsbetriebe, 3 Höfe als Nebenerwerbsbetriebe tätig. 250 Arbeitsplätze im Handwerk und Gewerbe waren im gleichen Jahre im Dorf vorhanden.


Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten

  • Romanische Dorfkirche 12. Jahrhundert (Schutzpatron St. Paulus), kleiner Saalbau mit eingezogenem Rechteckchor, mit Gruft der Familie von Donop bis 1874
  • Rittergut Lüdershof mit Herrenhaus von 1691 und Fachwerkscheune (Dreschhaus) von 1678
  • Hagendonop, gut erhaltene Waldhufensiedlung, Höfereihe, Fachwerkhäuser, sorgfältig restaurierte Hofanlage »Blomberger Hof« (ehem. Hof Mester)
  • schöne Wanderwege
  • Storchenwiese (Feuchtbiotop)

Literatur

Alte Ansichten und Pläne

  • Rittergut Lüdershof, Ölgemälde, von A. L., 1732, Foto 1936 [LWL] - s. Lippische Mitteilungen 73 (2004), S. 32.
  • Flurkarte der Bauerschaft Kirchdonop, Altenbernd, ca. 1 :2688, 1842/43 [StAD].
  • Die Glocke von Kirchdonop (13. Jh.), Ansicht und Inschrift, Federzeichnung von Emil Zeiß, 1870 [LLB], - s. Meier/Scheef/ Stiewe, 2001, WV 301.
  • Ansicht von Gut Lüdershof von Nord-Westen, Bleistiftzeichnung von Emil Zeiß, 1870 [LLM], - s. Meier/ Scheef/ Stiewe, 2001, WV 572.

Ortsgeschichte

  • (Quelle) Herbert Stöwer: Lippische Ortsgeschichte : Handbuch der Städte und Gemeinden des ehemaligen Kreises Detmold. - Lemgo: Landesverband Lippe, 2008. - 600 S. : zahlr. Ill., Kt. - ZXIU 101. - S. XXX

Weblinks

Status der Seite

Quelle: Stöwer 2008

19.09.2024 angelegt

Fußnoten