Barmeyer, Ernst (1911-1945)

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Ernst Barmeyer (* 14. Februar 1911 in Schwalenberg; † 17. April 1945 im Lazarett Kremsier) war Lehrer und Soldat im Zweiten Weltkrieg.

GND http://d-nb.info/gnd/139855491
Andere Namen
Geburtsdatum 14.2.1911
Geburtsort Schwalenberg
Sterbedatum 17.4.1945
Sterbeort Kremsier
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Lehrer
Lippe-Bezug
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen
Wikipedia

Leben

Geboren am 14. Februar 1911 in Schwalenberg als einziger Sohn des Apothekers Alfred Barmeyer (* Lüneburg 1877, † Schwalenberg 1936) und dessen Frau Gretchen geb. Schierholz (* Enger 1881 † Schwalenberg 1934). Der Vater führte die Löwenapotheke in Schwalenberg, die er 1908 gekauft hatte.

Barmeyer erhielt Lateinunterricht bei Pfarrer Alexander Zeiß, um sich auf den Besuch des Gymnasium vorzubereiten. Nach der Grundschule besuchte er die Rektorschule in Steinheim und aber der Untersekunda das Gymnasium Leopoldinum in Detmold, zunächst als Fahrschüler, im Schuljahr vor dem Abitur, indem er in einer Detmolder Pension lebte. Er bestand das Abitur Ostern 1929 und studierte anschließend klassische Philologie und evangelische Theologie, im Wintersemester 1829/30 in Marburg , dann bis zum Sommersemester 1931 in Göttingen, dann in Münster. Dort legte er im Mai 1935 das erste Staatsexamen ab.[1] Im Herbst 1935 begann er mit der Ausbildung zum Lehrer in Blomberg, dann am Gymnasium Warburg[2] und schließlich am Bezirksseminar in Bielefeld. Seine pädagogische Prüfung bestand er im Oktober 1938 und wirkte dann als Assessor in Blomberg. Die elterliche Apotheke in Schwalenberg hatte er nach dem Tod der Mutter verkauft.

Im Jahr 1937 heiratete Barmeyer Dorothea Stein (1913-1995) aus Detmold.[3] Das Paar hatte eine Tochter, die spätere Historikerin Heide Barmeyer.

1937 trat Ernst mit vielen Lehrerkollegen in die NSDAP ein und wurde Mitglied im Nationalsozialistischen Lehrerbund.

Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde Barmeyer im Frühjahr 1940 zum Wehrdienst eingezogen. 1942 zog er sich eine schwere Rückenverletzung zu und wurde nach seiner Genesung erneut einberufen und im Osten eingesetzt. Im April 1945, kurz vor Kriegsende, erlitt er eine schwere Kopfverletzung. Er starb im Lazarett Kremsier am 17. April 1945 und wurde auf dem dortigen Soldatenfriedhof beigesetzt (das Grab wurde in den 1990er Jahren auf den Friedhof Brünn umgebettet); bei Kriegsende war sein Schicksal allerdings noch unbekannt und er galt als vermisst. Entsprechend wurde er im Mai 1945 als NSDAP-Mitglied aus dem Schuldienst entlassen. Die Entlassung wurde jedoch Anfang 1946 rückgängig gemacht. Im Entnazifizierungsverfahren 1949 wurde Barmeyer als »Mitläufer« eingestuft. Seine Tochter urteilt, er sei ein «»humanistisch gebildete(r) überzeugte(r) Christ« gewesen, »der unter den politisch-ideologischen Bedingungen des Dritten Reiches bedrückt war, in bürgerlich-konservativem Geist seiner Familie aber nicht zum offenen Gegner des Regimes wurde.«[4]

Zur Erinnerung an Ernst Barmeyer stiftete seine Tochter Heide 2009 den Ernst-Barmeyer-Preis für Kinder- und Jugendarbeit, den der Lippische Heimatbund verleiht.[5]

Literatur


Weblinks

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Quelle:

01.11.2024 angelegt

Fußnoten